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"City Rock Band" aus Weißenfels "City Rock Band" aus Weißenfels: Seine erste "Gitarre" war ein Federballschläger

Von Meike Ruppe-Schmidt 07.02.2019, 15:00
Hartmut Schmuck (l.) und Manfred Werner (r.) proben jeden Dienstag mit ihrer „City Rock Band“.
Hartmut Schmuck (l.) und Manfred Werner (r.) proben jeden Dienstag mit ihrer „City Rock Band“. Peter Lisker

Weißenfels - Seine erste „Gitarre“ war ein Federballschläger. „Mit dem stand ich heimlich vorm Spiegel, habe die Beatles und Rolling Stones imitiert“, erinnert sich Hartmut Schmuck lachend. Heute spielt der Weißenfelser die Hits von damals auf einer „Fender Stratocaster“, wenn er mit der „City Rock Band“ die Säle in der Region zum Kochen bringt. So auch wieder am 23. Februar. Da tritt die Band nämlich im Kulturhaus in Weißenfels auf.

Im Repertoire - Rockmusik vom Feinsten: Deep Purple-Hit „Smoke On The Water“, „Satisfaction“ von den Rolling Stones oder Eric Claptons „Cocaine“. „Wir sind mit diesen Songs groß geworden“, sagt der 67-Jährige. „Und wenn es auf der Bühne richtig kracht, dann vergessen wir Raum und Zeit.“ Wir - das sind außer ihm der Gitarrist und Sänger Manfred Werner, Bassgitarrist und Sänger Roland Weidenbach, Keyboarder und Sänger Wingolf Pfau und Neuzugang Hugo Sachsenweger am Schlagzeug. Sie alle kennen sich seit ihrer Jugend.

„City Rock Band“ aus Weißenfels wurde 2002 gegründet

Gegründet haben Schmuck und Werner die „City Rock Band“ allerdings erst 2002. „Wir wollten einfach wieder ein bisschen Leben in die Stadt bringen“, erklärt Werner. „Weißenfels war zu unserer Jugendzeit ein Musik-Mekka. Man konnte an drei Tagen in der Woche in verschiedenen Lokalen Tanzen gehen.“ Er selbst trat zu jener Zeit mit den Bands „Romanos“, „Expo 70“ und „Vok“ in den Lokalen der Stadt auf. Schmuck spielte in der Merseburger Band „Hard Rock Expositus“.

„Meine Haare reichten mir fast bis zur Hüfte“, lacht Schmuck. In der Schule habe man das nicht gern gesehen , man wurde deswegen zuweilen sogar zum Direktor bestellt. „Die ältere Generation hatte wenig Verständnis für unsere sogenannte Hottentotten-Musik.“ Für die rebellische Jugend wurde der neue Sound zum Lebensgefühl. Die ersten Akkorde guckte sich Schmuck von einem Kumpel ab. Die erste Konzertgitarre kaufte er sich mit 15 im Weißenfelser Musikhaus Ebisch für 50 Mark. Das Geld dafür borgte er sich bei seinen Eltern. Später kam die E-Gitarre dazu.

Musiker aus Weißenfels: „Musik auf der Bühne zu machen, war damals nicht leicht“

„Musik auf der Bühne zu machen, war damals nicht leicht“, so Schmuck Neben dem musikalischen Talent war vor allem auch handwerkliches Geschick gefragt. Denn die notwendige Technik sei rar und meist nur zu horrenden Summen auf dem Schwarzmarkt erhältlich gewesen. „Wir haben uns das meiste selbst zusammen geschustert“, so Werner. „So bauten wir unsere Verstärker aus Radioteilen zusammen. Und bei Auftritten war das wichtigste Instrument der Lötkolben. Der wurde sofort angeschlossen, damit er heiß ist und wir schnell reagieren konnten, falls kurzfristig etwas kaputt geht.“

Sorgen, die sie mit der heutigen modernen Bühnentechnik nicht mehr haben. Geblieben ist die Liebe zur Rockmusik. „Das Publikum ist mit uns an Jahren gewachsen. Aber es tanzen auch viele Junge Leute bei unseren Auftritten.“ Zum Beispiel, wenn die City Rock Band Ende Mai während des Sachsen-Anhalt-Tages in Quedlinburg auftritt oder im August auf dem Weißenfelser Schlossfest. Und wenn sie mit der Rock-Ballade ihres großen Vorbildes Eric Clapton für Gänsehautstimmung sorgen, dann singen viele im Publikum die berühmten Zeilen mit: „You’re Wonderful Tonight“ - ihr seid wundervoll heute Abend. (mz)