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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: So sehen Sieger aus

Von Angelika Andräs 14.10.2012, 16:45

Zeitz/MZ. - Der Zeitzer Vogelzuchtverein lud an diesem Wochenende nämlich nicht nur zu seiner traditionellen Ausstellung ein, sondern zugleich zur Landesmeisterschaft der Vogelzüchter Sachsen-Anhalts, die zum ersten Mal in Zeitz stattfindet. "Wir haben in diesem Jahr nicht nur unsere Rahmenausstellung, die unser Verein mit einigen Gästen bestückt, sondern zusätzlich die Landesmeisterschaft", sagt Christian Zenker.

Christian Zenker aus Profen ist Vorsitzender des Zeitzer Vereins. Er hätte sich zwar eine etwas größere Beteiligung an den Landesmeisterschaften gewünscht, 160 Tiere werden vorgestellt, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. In den Kategorien Farbvögel und Gestalt- und Positurvögel sind allein 88 Kanarien vertreten. Die Landesmeisterschaften wurden erst 2010 wieder ins Leben gerufen. Sie fanden bisher in Thale und Burg statt. Dass gerade in diesem Jahr der Zeitzer Verein der Ausrichter ist, darf man als Geburtstagsgeschenk sehen. Am 12. Oktober vor 60 Jahren wurde der Vogelzuchtverein Zeitz gegründet. 19 Mitglieder hat er zurzeit und immerhin ein paar jüngere darunter.

Die zusätzlichen Käfige mit den Vögeln, die um Ehre und Titel bei den Meisterschaften wetteifern, das sollte noch ein paar Besucher mehr ziehen. In den letzten Jahren kamen zwischen 600 und 800 Gäste, die sich an Doppelgelbkopfamazonen, einer Auswahl Papageiamadinen oder Blaukopfschmetterlingsfinken erfreuen. Natürlich kann man mit den Vereinsmitgliedern ins Gespräch kommen und sich Ratschläge holen. Vielleicht für die eigene Zucht. Genau dafür stehen auch einige Vögel zum Verkauf. Oder man schaut sich einfach um. Die sechsjährige Daniela Krüger aus Gera ist begeistert von den Papageiamadinen. Peter Pestel aus Elstertrebnitz zeigt vier verschiedene. "Die sind nicht nur schön", sagt Daniela, "die sind auch so munter und fröhlich."

Die Besucher interessieren sich für die Wertung, schauen, woher die Vögel kommen und bestaunen so manches farbenfrohe Federkleid. Oder ungewöhnliche "Frisuren", wie bei den Kanarien mit dem stolzen Namen "Nordholländer". Mit Holland haben sie wenig zu tun: Es ist eine Rasse, die sich aus dem nördlichen Frankreich entwickelt hat. Sein Name soll aus einem Irrtum entstanden sein. Der Vogel wurde früher "Hollandais du Nord" genannt. Hollandis war der Name einer damals beliebten Frisur. Und ihre Federwirbel ziehen auch heute die Blicke an. Und werden bewertet. "Hier kommt es auf Mantel, Brustfedern und Stützfedern an", erklärt Christian Zenker, "die werden bewertet." Kanarien sind übrigens ziemlich widerstandsfähig, kann man von Zenker erfahren. Seine bleiben das ganze Jahr über draußen. "Die sind bis minus 25 Grad draußen, wenn sie Wind und Schnee nicht ausgesetzt sind, ist das kein Problem", erzählt er, "sie sind dadurch viel abgehärteter und gesünder."

"Man kann hier richtig Zeit verbringen", stellte Günter Zierbel fest, der aus Merseburg gekommen war, "es macht sich aber auch gut in der schönen Halle." Umso mehr, als auch einem Herbstbummel im angrenzenden Schlosspark nichts im Wege stand.