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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Schweißer gesucht

Von ANDREAS RICHTER 02.11.2011, 17:26

HOHENMÖLSEN/MZ. - Darüber informierte am Mittwoch Michael Gschwender, Geschäftsführer der AGCO Hohenmölsen GmbH, während eines Treffens mit Vertretern der Agentur für Arbeit Merseburg, des Jobcenters Burgenlandkreis und Kommunalpolitikern.

Im Januar kommenden Jahres will AGCO in der neuen Montagehalle auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände in Hohenmölsen mit der Produktion eines neu entwickelten Feldhäckslers beginnen, der unter anderem für die Ernte von Futtermais zum Einsatz kommt. "Wir setzen große Hoffnungen in die neue Erntemaschine und arbeiten an einer langfristigen Strategie für den Standort", sagte Gschwender. Während zu Jahresbeginn 2012 die Serienproduktion der ersten 25 Feldhäcksler beginnt, sei die Kapazität der neuen Montagehalle auf bis zu 400 Erntemaschinen pro Jahr ausgelegt. Um ein Produktionsvolumen dieser Größenordnung bewältigen zu können, brauche das Unternehmen jedoch ausreichend qualifiziertes Personal. Gesucht werden für eine sofortige Einstellung unter anderem ein Metallbaumeister und mehrere Schweißer.

Eine Botschaft, die auch Gert Kuhnert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Merseburger Arbeitsagentur, aus Hohenmölsen mitnehmen sollte. Kuhnert stellte während des Treffens mit der

AGCO-Chefetage die Arbeitsmarktzahlen für den Oktober vor. Danach gab es im Vormonat nur wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote liegt in Weißenfels bei 12,7 Prozent, im Bereich Zeitz bei 13,6 Prozent und in Naumburg bei 12,1 Prozent. Dass sich bei der Verfügbarkeit von Fachkräften eine Trendwende andeutet, zeigten Zahlen aus dem gerade auch für AGCO Hohenmölsen interessanten Bereich Metallbau. So kamen vor einem Jahr in dieser Branche im Raum Weißenfels noch 16 Stellenangebote auf 112 Arbeitslose, ein Jahr später sind es bereits 34 Stellenangebote auf noch 56 Arbeitslose im Bereich Metallbau. "Die Dimension dieser Entwicklung innerhalb eines Jahres hat mich schon überrascht", sagte Kuhnert.

Dass es kein Rezept gibt, um dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen, machte die Diskussion im Hohenmölsener Unternehmen deutlich. Gleichwohl listete die Arbeitsagentur zehn Hebel auf, an denen angesetzt werden kann, um in den nächsten Jahren zusätzliches Fachkräftepotential zu erschließen. Die Palette reicht von gezielter Ausbildung und Qualifizierung über die Schaffung von Anreizen für Pendler bis hin zur Reduzierung der Zahl jener jungen Leute, die eine Ausbildung abbrechen oder die Schule ohne Abschluss verlassen. Dass letztere Quote im Burgenlandkreis derzeit bei rund zehn Prozent liegt, rief bei AGCO-Personalchef Peter Knoll großes Erstaunen hervor.

Ralf Michel, Dezernent beim Landkreis, schlug vor, dass sich alle Beteiligten so schnell wie möglich zusammenfinden, um konkret und im Detail zu besprechen, wie dem Unternehmen bei der Suche nach geeignetem Fachpersonal geholfen werden kann. Er sagte Unterstützung des Landkreises zu im Bemühen, die Firma bekannter zu machen. Was Personalchef Knoll mit Freude zur Kenntnis genommen haben dürfte. Hatte er doch zuvor festgestellt: "Wir sind der größte Arbeitgeber in Hohenmölsen, aber kaum einer weiß was wir machen." Das Problem fange schon damit an, dass an der Zufahrtsstraße zum Produktionsstandort nur der Hinweis "Gewerbegebiet", nicht aber der Name der Firma steht. Hohenmölsens Bürgermeister Andy Haugk (parteilos) versicherte, dass sich die Kommune weiter um die sogenannten weichen Standortfaktoren kümmern werde. So biete eine Kindertagesstätte bereits flexible Betreuungszeiten an, um dem Bedarf berufstätiger Eltern besser gerecht werden zu können.