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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Reiterhof erzählt die Geschichte vom Pferd

Von KARIN GROSSMANN 26.02.2010, 18:59

KLEINGÖHREN/MZ. - "Ich bin das erste Mal hier", sagt sie. "Aber ich komme wieder, mit den Leißlinger Kindergartenkindern, die in die Schule kommen." Ihre Abschlussfahrt soll sie nach Kleingöhren bringen. Sie habe schon im Reiterhof gebucht, sagt sie. Ob es ein Tag auf dem Bauernhof, der Klassiker unter den Vorschlägen, Brotbacken auf dem Bauernhof, ein Indianerfest und ein Tag rund ums Pferd wird, verrät sie noch nicht. Schließlich sollen sich die Vorschüler auf den letzten Kindergartentag so richtig freuen, weil es Neues zu entdecken gibt.

Dazu gehört im Bauern- und Reiterhof Rippachtal jetzt auch die Ausstellung rund ums Pferd. Zu deren Eröffnung hatte der Reiterhofchef Horst Krüger am Donnerstagnachmittag Lehrer und Erzieherinnen aus umliegenden Dörfern und Städten eingeladen. Solche, die den Reiterhof bereits regelmäßig mit Gruppen und Schulklassen besuchen und an Projekten teilnehmen, aber auch andere, die ein neues geschichtsträchtiges Ausflugsziel entdeckt haben, an dem nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene durchaus etwas lernen können. Kontakt hat er nicht nur mit jenen im Burgenlandkreis, sondern auch im benachbarten Saalekreis und Markranstädt aufgenommen.

Krüger erklärt den Erziehern und Lehrerinnen, wie sich der Bauern- und Reiterhof entwickelt hatte. Als Wiedereinrichter habe er ihn 1991 mit 23 000 Quadratmetern Feld für den Ackerbau übernommen. Die frühere Schweinezuchtanlage habe er umgenutzt. Daraus wurden Pferdeställe. "Ich habe mir hier einen Jugendwunsch erfüllt, mein erstes Pony gekauft", sagt er. Dann habe sich ein Zirkus aufgelöst, die Tiere seien auf dem Hof geblieben, blickt er zurück. Es seien immer mehr Kinder gekommen, die reiten wollten. Deshalb habe er im Jahr 2000 einen Reitverein gegründet. Mittlerweile sei aus dem Bauern- , auch ein Reiter- und Freizeithof geworden. Doch zum Urlaub auf dem Hof einzuladen und Reitunterricht zu geben, sei die eine Seite. Krüger will die Qualität der Angebote immer verbessern.

"Wir leben in einer geschichtsträchtigen Region", spricht er von den Schlachten bei Großgörschen und Lützen. Da hätten auch Pferde eine traurige Rolle gespielt. Der Landwirt macht aber auch darauf aufmerksam, dass bis vor 50 Jahren die Felder auch noch mit Pferden bewirtschaftet wurden. Heute werden sie für die Freizeit genutzt. Die Evolution des Pferdes kann in der neuen Ausstellung nachvollzogen werden. Krüger hat gemeinsam mit der Markranstädter Reiterin Sylvia Rohne die Daten und Ausstellungsstücke zusammengetragen. Die Schau ist in drei Räume aufgeteilt. Neben der Geschichte der Landwirtschaft wird die des Pferdes verfolgt. Eine alte ansehnliche Küche lässt den Weg vom Korn zum Brot verfolgen. Seine neue Ausstellung widmet der Reiterhof-Chef dem vor zwei Jahren verstorbenen Kleingöhrener Klaus Jacob. Der habe die Heimatgeschichte der Dörfer dokumentiert.

Weitere Informationen unter www.reiterhof-rippachtal.de, telefonisch unter 03443 / 30 40 26