Burgenlandkreis Burgenlandkreis: In Lösau läuft der Laden
LÖSAU/MZ. - Rund 150 Beschäftigte hat die Firma Wächter Ladenbau in Lösau. Allerdings ist nur ein Teil davon in dem Ortsteil der Einheitsgemeinde Lützen beschäftigt. Auf dem 45 000 Quadratmeter großen Gelände, wo früher Schweineställe standen, werden die Bauteile von Regalen bis hin zu Fenstern produziert, die europaweit dann von den Monteuren in die Verkaufshallen deutscher Handelsketten vom Baumarkt bis hin zum Lebensmittelmarkt oder in kleineren Läden des Einzelhandels montiert werden. Kaufland in Naumburg ist in diesem Sinne zum Beispiel ein Produkt aus Lösau.
Landrat Harri Reiche (parteilos) zeigte sich bei seinem kürzlichen Besuch in Lösau beeindruckt von der Entwicklung des Unternehmens, das sich vor 20 Jahren bereits in dem kleinen Dorf zwischen Weißenfels und Lützen angesiedelt hat. Von dort sowie vom Ursprungsbetrieb, dem Ladenbau in Oyten (Niedersachsen), aus bedient das Unternehmen einen territorial sehr großen Markt. Deswegen sind seine Monteure meist unterwegs und nur selten in der Woche mal am Abend zu Hause. Sie müssen sich nicht nur durch Fachkenntnisse im Tischlerhandwerk auszeichnen, sondern zudem flexibel und mobil sein.
Da ist es gar nicht so leicht, Nachwuchs zu finden. Deswegen bildet Wächter Ladenbau derzeit elf junge Menschen aus. In jedem Jahr werden zwei bis drei Lehrstellen zur Verfügung gestellt - für zukünftige Tischler und hin und wieder auch Bürokaufleute. Und die Azubis haben am Ende auch Perspektiven, wenn die Leistungen stimmen. Denn das Unternehmen wächst weiter. Für das nächste Jahr hat Thomas Frey eine Investition bis zu 500 000 Euro angekündigt - und hofft auf Förderung. "Hier ist für die Menschen im ländlichen Raum etwas gewachsen," lobte Reiche nicht nur, sondern sicherte Frey sowie dem geschäftsführenden Gesellschafter aus Oyten Volker Thiel seine Fürsprache zu, wo es notwendig ist.
Gute Verbindungen zur Kommune hat sich in Lösau nicht nur die Wächter Ladenbau GmbH geschaffen, sondern auch die Deutsche Asphalt GmbH sowie die Klaus Hoch- und Tiefbau GmbH haben im Ort einen guten Klang, wenngleich es dort nicht immer nur aufwärts ging wie beim Ladenbau. Doch bis heute unterstützen alle drei Unternehmen vor allem die Vereinsarbeit in den Orten der einstigen Gemeinde Dehlitz. Sie haben für die Jugend zum Beispiel auch Ballspielplätze geschaffen.
Wie Wächter Ladenbau schon die Jüngsten für den Naturschutz begeistert, das konnte die Besuchergruppe mit dem Landrat gleich miterleben, weil die Schule Rippach im Rahmen ihres Ferienprogramms in der Werkhalle gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kreisanglerverbandes Gerd Hauser Nistkästen und Insektenhotels baute. Im elften Jahr ist die Aktion mit den Kindern, wofür die Firma Holz und Raum zur Verfügung stellt, bereits Tradition geworden.