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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Firma Stern-Waschmittel will expandieren

Von Holger Zimmer 24.01.2013, 17:59

Reichardtswerben/MZ. - Nun sagt der kaufmännische Geschäftsführer Lars Timpe: "Wir haben die Kapazitätsgrenze erreicht."

Timpe war vor einigen Jahren ins Unternehmen gewechselt, das 2010 sein 155. Jubiläum feierte. Inzwischen hat er den Stafettenstab von Helmut Kahl übernommen, der schon in DDR-Zeiten Betriebsleiter war, alle Wendeklippen umschiffte und der Firma wieder zu jenem klangvollen Namen verhalf, den sie zuvor hatte.

Heute ist er Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb, sein Sohn Mathias leitet die Produktion und Schwiegersohn Timpe hat er inzwischen die kaufmännische Geschäftsführung übertragen. Damit sind die Weichen für die Zukunft gestellt.

"Wir suchen einen neuen Standort"

Was aber bedeutet das Erreichen der Kapazitätsgrenze fürs Unternehmen? "Wir suchen einen neuen Standort", sagt Helmut Kahl im Pressegespräch. Natürlich hätte man sich gern in Reichardtswerben erweitert, wo ja ebenfalls die Agrargenossenschaft angesiedelt ist, doch das gehe nicht. Eine in Frage kommende Fläche stehe nicht zum Verkauf und für eine andere werde es kein Baurecht geben, wie Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) signalisiert hatte. Der Grund dafür ist vor allem die Nähe der Wohnbebauung. Und das, obwohl man garantieren könne, dass es nach 18 Uhr keinen Lkw-Verkehr mehr geben werde. Letztlich wolle Stern-Waschmittel mit dem Kernbereich aber in Reichardtswerben bleiben. Was gebraucht werde, ist vor allem Lagerfläche im Umkreis von 15 Kilometern. Man habe sich ohne Erfolg auch nach weiter entfernten Alternativen umgeschaut. Dabei habe es zu anderen, älteren Firmen Kontakt gegeben und es wurde festgestellt, dass man sich mit dem modernen Standort in Reichardtswerben sehen lassen könne.

Osteuropa bietet genug Potenzial

Zuletzt konnte im Einfahrtsbereich eine überdachte Verladefläche geschaffen werden. "Nun können Mitarbeiter unabhängig von der Witterung die Produkte verladen", sagt Helmut Kahl. Die Geschäftsführer betonen aber, dass mehr am Standort nicht gehe und man mit der Erweiterung auch für perspektivische Entwicklungen gewappnet wäre. Denn von Möglichkeiten, neue Märkte außerhalb des Kontinents zu erschließen, habe man zwar abgesehen, doch in Osteuropa gebe es genug Potenzial.

Aber auch in Deutschland bestehe ein wachsender Bedarf, weil ältere Unternehmen das Handtuch werfen und der Fach- sowie Großhandel nach Möglichkeiten sucht, die Lücken zu schließen. Da sei Stern-Waschmittel mit gutem Ruf und Liefertreue eine echte Alternative. Die Firma könne schnell auf Kundenwünsche reagieren, weil sich viele der im Handel verkauften Reiniger nur graduell zum Beispiel in der Farbe, nicht aber in der Wirkung von den eigenen Produkten unterscheiden.

Dabei wisse man laut Timpe ein zuverlässiges Personal hinter sich, das sich in den letzten Jahren von 21 auf 33 erhöht hat. Dazu gehören sechs Lehrlinge. Seit 2005 wird kontinuierlich ausgebildet, liege der Altersdurchschnitt im Unternehmen bei rund 32 Jahren. "Und für die Lehrlinge stehen die Chancen gut, übernommen zu werden."