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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Ein Hauch von Karibik

Von Andrea Hamann und Holger Zimmer 29.04.2012, 18:09

WeiSSenfels/MZ. - Sonnabend, 10 Uhr, Langendorf, 21 Grad

Birgit Stübling hat in der Bäckerei Tille noch rund 15 Brötchen übrig. Das seien weniger als sonst und die Verkäuferin sagt: "Am Freitagabend bestellte ein Kunde noch 40 Brötchen." Und auch sonst hätten viele mehr genommen. Ähnlich war es bei Hippes in Reichardtswerben. Chefin Karola Hippe äußert: "Dabei haben wir schon ein Drittel mehr gebacken als sonst." Denn einerseits habe sie jetzt eine Woche Urlaub, so dass einige Kunden Brote sogar einfrieren. Andererseits grillen die Leute und nehmen auch das Grillbrot, das im Angebot ist, gut an.

Sonnabend, 12 Uhr, Mondsee, 24 Grad

Sonne satt. Ein Hauch von Karibik weht am Mondsee in Hohenmölsen. Lukas (10) und Lion Erler (5), Henry Elke (6) und August Urbanek (5) springen in das 14 Grad kalte Wasser. Die Jungs zieht es schnell wieder an das Ufer. Aber nicht der Kälte, sondern der Sandburg wegen. "Wir bauen das Meer, den Mondsee und einen Fluss nach", sagt Lukas Erler. Mit einer grünen Plastikschippe schiebt der Taubacher immer wieder den nassen Sand zusammen. Lion holt emsig mit einem Eimerchen das Wasser heran und die anderen Jungs helfen, wo Not am Mann ist. Lion freut sich über das tolle Wetter. "Wir können zu Hause den Pool aufbauen und wir können außerdem hier sein", so der Knirps begeistert. André Urbanek passt auf die fidele Truppe auf. "Es ist herrlich. Wir zelten hier, finden es toll und kommen bestimmt wieder", sagt der entspannte Papa von Lukas und Lion.

Sonnabend, 14 Uhr, Oeblitzschleuse, 27 Grad

Ein schattiges Plätzchen haben sich Nicole, Christian und Sohn Jannik Kahlert gesucht. Von Naumburg sind sie gemeinsam mit Antje Bräutigam, Lebensgefährte Thomas Krohn und Töchterchen Anne zur Oeblitzschleuse gefahren. Am Wegesrand machen die jungen Leute Pause. "Die Sonne hat ganz schön Kraft bekommen", sagt Nicole Kahlert, während sie mit Jannik das Laufen übt. Wenige Meter weiter kommt eine gut gelaunte Truppe am Saale-Ufer entlang. Freunde von Michael Spengler haben den 33-Jährigen entführt. Die jungen Leute, die alle aus Weißenfels und Umgebung kommen, wollen es vor seiner Hochzeit am 12. Mai noch einmal so richtig krachen lassen. Deshalb haben sie Michael Spengler einen Holzklotz an das Bein gehängt. Auf diesem steht der Name seiner zukünftigen Frau Sarah Peege. Beide wollen sich übrigens im italienischen Bardolino das Ja-Wort geben. "Wir haben in Italien studiert", erklärt der angehende Bräutigam, der diesen Tag sichtlich genießt. "Wir haben ihm ein eigenes Himmelfahrtskommando spendiert", scherzt sein Freund René Ritter, bevor die Truppe einkehrt.

Dort sitzen bereits Jörg, Andrea und Christin Arps. Am Vormittag haben sie sich auf die Räder geschwungen und sind an der Saale entlanggefahren. "Heute ist einfach herrliches Wetter", schwärmt Vater Jörg. "Da bietet es sich einfach an, hier einzukehren", fügt Andrea Arps hinzu. Abends wird die Familie den Tag am Grill ausklingen lassen.

Peter Frick und Ehefrau Martina bedienen die Gäste an der Schleuse. "Wir sind so froh, dass die Kälte vorbei und der Himmel blau ist", sagt der Wirt und schaut verträumt nach oben. Bereits seit dem Vormittag hat er immer wieder Fassbrause, Bier und andere kühlende Getränke ausgeschenkt. "Hier kommen ordentlich Gäste vorbei", ist er zufrieden. Viele von ihnen würden aber auch auf die hausgemachte Sülze und die Erbsensuppe schwören, fügt er stolz hinzu.

Sonntag, 11 Uhr, Lützen, 23 Grad

Überall auf dem Platz des Hundesportvereins Schwedenstadt Lützen stehen kleine Planschbecken. Sie wurden nicht für kleine Kinder gefüllt, sondern dienen als Trinkbecken für die vielen Hunde. "Wasser, Wasser, Wasser", sagt die Vorsitzende Kerstin Teuchert. Noch bedecken Wolken den Himmel, so dass die geplanten Vorführungen nicht ausfallen. Sollte es für die Vierbeiner zu heiß werden, müsse das Programm gekürzt werden, sagt sie. Bis dahin sorgen aber die Besitzer der Hunde dafür, dass die Tiere sich im Schatten ausruhen können.

Sonntag, 16 Uhr, Weißenfels, 30 Grad

Bei Schierhorns in Gelateria Café del Mar in der Markwerbener Straße in Weißenfels sind im Freien nur noch wenige Plätze frei. Drinnen sitzen Claudia und Mario Stops und essen ihr Eis. "Draußen hätten wir einen Platz in der Sonne bekommen können, aber das war uns einfach zu warm", sagt die 39-Jährige. Sie und ihr Mann wohnen in der Nähe und kommen wenigstens zweimal im Monat hierher. Sie bevorzugt Erdbeereis, er Bananenbecher. Meist haben sie ihren Hund dabei, aber selbst dem war es am Sonntag einfach zu heiß.

Beatrix Schierhorn kann sich auch sonst nicht über Gäste beklagen, doch dieses erste richtig sommerliche Wochenende sei schon herausragend gewesen. 78 Sorten Eis könne man herstellen, aus insgesamt 30 Sorten könnten die Gäste jeweils auswählen. Renner seien Joghurette, Buttermilch-Holunder und Zitroneneis. Ansonsten sei die "Karibische Nacht" bei den Kunden sehr gefragt, Eisbecher jedenfalls mit vielen Früchten.