1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Burgenlandkreis: Burgenlandkreis: Dicke Brocken rollen wie Kiesel ins Tal

Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Dicke Brocken rollen wie Kiesel ins Tal

Von ANKA STOLPER-HEINIKE 18.10.2011, 19:27

TEUCHERN/MZ. - Jahrelang war der Baxgraben wegen seines Gefälles und hineinfließender Abwässer ein Sorgenkind der damaligen Gemeinde Gröbitz. Vor allem bei starkem Regen floss Wasser von den umliegenden Feldern in die Ortslage und verwandelte den kleinen außerdem noch von drei Quellen gespeisten Graben in einen reißenden Bach. Schlamm, Dreck und Steine ergossen sich bis ins Nautschketal, das Bett des Baxgrabens wurde immer weiter ausgespült. 1999 sanierte eine Bad Kösener Baufirma den Baxgraben auf einer Länge von 300 Metern. Dabei musste ein Höhenunterschied von über 50 Metern reguliert werden. Das Grabenbett wurde mit etwa 600 Tonnen Bruchsteinen, die auf einem Spezial-Fließ trocken aufeinander gestapelt wurden, befestigt. 80 Jahre lang sollte dass mindestens halten, hieß es.

Am Grabenhang wurden Kokosmatten angebracht, die dafür sorgen sollten, dass die Erde nicht weggespült wird. Anpflanzungen am Ufer sollten dies ebenfalls bewirken. Gröbitz zahlte 153 000 Mark für die Sanierung, die Europäische Union förderte das Projekt mit 763 000 Mark.

Am 30. Juli 2005 zeigte sich, dass die Graben-Sanierung doch nicht so erfolgreich war wie gedacht. Während eines Unwetters hielt der zentrale Entwässerungsgraben den Wasser- und Schlammmassen von Feldern und Straßen nicht Stand. Tonnenschwere Bruchsteine wurden wie Kiesel den Hang hinabgespült und türmten sich im Tal auf. Mit einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wurde der Schaden beseitigt. Männer und Frauen schleppten bis März 2006 die heruntergespülten Steine teilweise per Hand wieder zu ihrem ursprünglichen Liegeort auf der Grabensohle.

Doch immer wieder spülen Wassermassen bei starken Niederschlägen Steine fort - auch weil ein ursprünglich geplantes Regenrückhaltebecken vor der Ortslage Gröbitz bis heute nicht gebaut wurde, erfuhr der Teuchern Stadtrat am Montagabend. Für den Hochwasserschutz rangen sich die Abgeordneten durch, noch einmal in den Baxgraben zu investieren - gemeinsam mit dem Unterhaltungsverband "Mittlere Saale - Weiße Elster", der den anderen Kostenteil der rund 7 000 Euro teuren Baumaßnahme trägt. Kommune und Anwohner hoffen, dass die eingebauten Querungen des Grabenbettes den Wasserfluss bremsen. Überprüfen soll das auch der Unterhaltungsverband.