Buchmesse in Leipzig Buchmesse in Leipzig: Kinder hören Geschichten aus dem Alltag einer Prinzessin

leipzig/MZ - Gespannt lauschen die Kinder den Worten Ilonka Struves, während sie das „Schlossmärchen“ von Prinzessin Friederike erzählt. Das Buch vom von-Struve-Verlag feiert auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse Premiere. Insgesamt 15 Mal konnten kleine und große Besucher in den Genuss kommen, die Geschichten aus dem Alltag der Prinzessin zu hören. Dabei werden schon seit anderthalb Jahren immer wieder Märchenstücke aufgeführt, wo die Kinder auch aktiv teilhaben können. Denn die Zusammenarbeit mit den Kleinen liegt Ilonka Struve besonders am Herzen. „Es ist ein Genuss, hier zu sein und die Kinder für das Lesen zu begeistern“, sagt sie.
Ilonka Struves Stand „Von Struve Verlag“ war nur einer von knapp 2.200 Ausstellern, die insgesamt 42 Länder auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse mit ihren Verlagen vertreten haben. Das Partnerland der zweitgrößten Buchmesse Deutschlands war die Schweiz mit ihrer Literatur und ihren Kulturen. Ein wahrer Besucheransturm von 68.000 Besuchern war schon in den ersten zwei Tagen zu verzeichnen. Und am Ende wurde der Besucherrekord aus dem vergangenen Jahr wieder einmal überboten. (ir)
Der von-Struve-Verlag ist nicht irgendein Verlag. Hier schreiben Kinder und Jugendliche für andere Kinder und Jugendliche. Und zum diesjährigen Schlossjubiläum erschien natürlich ein neues Märchen rund um das Weißenfelser Schloss. Anlässlich dessen wurde ein Aufruf an die Kinder gestartet, ein Bild zu dem Märchen zu malen. Über 200 gezeichnete Kunstwerke mussten ausgewertet werden. „Es gab so viele schöne Bilder vom Schloss oder von einem Nachttopf, der in dem Märchen vorkommt. Für so eine tolle Mitarbeit möchte ich den Kindern danken“, erzählt Struve begeistert.
Am Ende haben es zwei Prinzessinnen in das Buch geschafft. Mit ihren Zeichnungen von Friederike sind Jennifer Handt und Annabelle Joy Tietz in dem Märchen verewigt. Auch die beiden Mädchen sind auf der Buchmesse vertreten und zeigen stolz ihre Bilder. „Wir haben im Hort das Märchen gehört und dann habe ich die Prinzessin gemalt. Ich habe erst später herausgefunden, dass es einen Wettbewerb gibt“, berichtet die elfjährige Jennifer. Und für ihre tolle Leistung werden sie natürlich auch belohnt. Der Staatssekretär des Kultusministeriums Sachsen-Anhalt, Jan Hofmann, macht bei seinem Rundgang über die Buchmesse auch Halt am Stand des von-Struve-Verlags. Dort gratuliert er den beiden Mädchen und überreicht ihnen Präsente. Die achtjährige Siegerin Annabelle ist sehr stolz, dass ihr Bild es in das Märchen geschafft hat: „Ich bin aufgeregt, aber es macht auch total viel Spaß, hier zu sein.“ Und das findet auch Ilonka Struve. Nach den vier Tagen Messe sei sie zwar „total erledigt“, aber auch rundum glücklich. „Es ist ein Geschenk, hier sein zu dürfen.“
Und natürlich ist es auch eine große Chance, um mehr Menschen nach Weißenfels zu holen. „Es geht mehr, wenn man mehr geht“, habe Johann Gottfried Seume einst gesagt und an dieses Motto hält sich Struve. „Umso mehr Menschen und Erlebnisse nach Weißenfels kommen, umso mehr können wir auch wieder hinaus tragen“, erklärt sie. Struve hat sich bewusst für die Unterhaltung der Kinder entschieden. Denn sie findet, dass es gerade für kleinere Kinder viel zu wenig Angebote in den Städten gibt. Und so kündigt sie auch schon stolz ihre nächste Veranstaltung an. Ein Lesefest im Schlossmuseum am 23. April, bei dem ein neues Märchen präsentiert wird und alle interessierten Kinder eingeladen sind. „Früher ist die ganze Welt nach Weißenfels gekommen, das möchte ich wieder erreichen“, nimmt sich Ilonka Struve vor.