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Besuch Besuch: Schüler üben Chinesisch

Von Holger Zimmer 17.07.2012, 18:09

Grosskorbetha/MZ. - Jasmin Koudelka und Robert Neumann sind heiß auf China. Allerdings gibt es in den Celook-Privatschulen in Großkorbetha viel mehr Bewerber als Plätze für den Flug um fast den halben Erdball. Im nächsten Jahr sollen die Schüler gemeinsam mit Gymnasiasten aus der halleschen Südstadt auf die Reise gehen.

Dort nämlich pflegt man eine Partnerschaft mit der Highschool in Jia Xing, einer Vier-Millionen-Stadt bei Shanghai. Bodo Meißner unterrichtet in Halle und Großkorbetha Geografie. Er war dabei, als es im November in China zur feierlichen Vertragsunterzeichnung kam, wohin er mit einer Wirtschaftsdelegation reiste. Am Dienstag war er in Großkorbetha mit einer zwölfköpfigen Gruppe aus Asien, weil diese sich mal in einer Privatschule umsehen wollte.

Während eines Rundganges hat sie sich verschiedene Projekte angeschaut, an denen die Schüler arbeiten. Seidenmalerei war eins davon, aber auch Sprachen standen im Mittelpunkt. Das hatte Angela Thein organisiert, die Frauen auch aus Nigeria, Kolumbien, der Ukraine und Bulgarien an der Volkshochschule Naumburg Deutsch gelehrt hat.

Arabische Buchstaben brachte Hambiya Shekhani aus Syrien an die Tafel. Beim Zeichnen konnte man chinesische Schriftzeichen bewundern, die die asiatischen Schüler mit ihren jungen deutschen Gastgebern zu Papier brachten.

Im Computerkabinett zeigten die Besucher aus Fernost dann nicht ohne Stolz ihre Internetseite. 2 200 Schüler gehen auf die moderne Highschool, die in einem ebensolch großzügigen Stil erbaut wurde wie eine Bibliothek der Stadt. Auch Bilder vom Besuch der Hallenser im November waren zu sehen.

Während das hallesche Südstadtgymnasium in Vorbereitung der Reise 2013 bereits fünf Doppelstunden zur Einführung in die fremde Kultur eingeführt hat, sprechen die Großkorbethaer Gymnasiasten von den Reizen, die sie in die Ferne ziehen. Jasmin Koudelka betont, dass sie die andere Lebensweise kennenlernen möchte und Robert Neumann verweist auf seine Sprachkenntnisse, die er erweitern will. "Schließlich sprechen auch in China viele Menschen Englisch."

Schon jetzt achten die Schüler verstärkt auf Nachrichten aus dem fernen Land. Und wie sie ihre Reisechancen angesichts der zahlreichen Bewerber sehen? "Ich denke, dass ich in den Fächern, auf die es ankommt, entsprechend gut bin", glaubt der 13-jährige Neumann. Die Gäste jedenfalls sind voll des Lobes über Deutschland: der stellvertretende Schulleiter Ligong Yang, der Mathematik unterrichtet, ebenso wie ein weiterer Mathe- und der Politiklehrer. Sie sprechen Englisch, bei dem man wegen der anderen Akzentuierung genau hinhören muss, so dass Lina Wang als perfekte Dolmetscherin doch übersetzt.

Yang würdigt die Deutschen für ihre Freundlichkeit, die Sauberkeit in den Orten und ihre Planungen. Zumindest letzteres sei in China anders. Vor allem sei man an wirtschaftlichen Beziehungen interessiert, betont Yang. Aber ebenso wichtig sei das gegenseitige Kennenlernen der jeweils anderen Kultur und der Menschen. 40 Elft- und Zwölftklässler würden an seiner Schule Deutsch lernen, weil sie gern hier studieren möchten. Sie seien diesmal allerdings wegen ihrer anstehenden Prüfungen nicht dabei, sondern acht Zehntklässler. Die Delegation reist nun noch nach Frankreich und Holland weiter.