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Anhaltende Trockenheit Anhaltende Trockenheit: Störchen im Burgenlandkreis geht das Futter aus

Von Alexander Kempf 05.07.2018, 09:49
In Lobitzsch entsteht das Fundament für einen zweiten Horst.
In Lobitzsch entsteht das Fundament für einen zweiten Horst. Peter Lisker

Weissenfels - Unter Störchen gilt der Burgenlandkreis wohl noch immer als Geheimtipp. Denn während viele Vögel ihren Sommer in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder dem nördlichen Sachsen-Anhalt verbringen, ist die Zahl der Horste ringsum Weißenfels noch recht überschaubar.

Trotzdem zieht Vorstandsmitglied Hubert Mayer vom Naturschutzbund Saale-Elster bisher eine positive Bilanz. So haben sich sowohl in Uichteritz als auch in Schkortleben erstmalig ein neues Storchenpaar niedergelassen.

Umweltschützer freuen sich über Storchennachwuchs

Letzteres zieht gegenwärtig sogar drei Junge auf. Und auch in Lobitzsch, das seit Mitte der 1970er-Jahre ohne Unterbrechung von Störchen angeflogen worden ist, gibt es zwei Jungstörche. Gleiches gilt für einen Horst in Wethau bei Naumburg, der auf einem Privatgrundstück steht. Auch dort ist bereits Nachwuchs gesichtet worden.

Der Jahrgang 2018 könnte also einer der größten in den vergangenen Jahren werden. Doch noch mischen sich in die Freude von Hubert Mayer auch Sorgen. „Wir hoffen“, sagt der Vogelfreund, „dass die Störche auch durchkommen.“ Er fürchtet die anhaltende Trockenheit könnte die Futtersuche für die Eltern erschweren.

Trockenheit dünnt Nahrungsangebot für Störche aus

Ganz bewusst setzen die Vögel bei der Standortwahl ihres Nestes nämlich auf das Nahrungsangebot im Umkreis. Störche bevorzugen Niederungen, wo es viele Wiesen und Wasser gibt. Auf ihrem Speiseplan stehen Großinsekten, Schnecken und Würmer. Aber auch Mäuse oder Frösche verspeisen die Vögel gerne.

An all dem scheint es in Lobitzsch nicht zu fehlen. Schließlich verbringen Störche dort schon seit fast fünf Jahrzehnten den Sommer. Die Lobitzscher hätten sogar gerne noch mehr Vögel im Ort und bereiten daher gerade einen zweiten Horst vor.

Mit der Unterstützung der ortsansässigen Treckerfreunde ist schon das Fundament dafür gegossen worden. Noch in diesem Sommer soll der Mast aufgestellt und der Kranz geschweißt werden.

Nicht jeder neue Horst wird von den Störchen akzeptiert

Die Lobitzscher haben sich bei der Standortwahl des neuen Horstes sogar von Experten beraten lassen. Eine Garantie dafür, dass sich dann im nächsten Jahr ein weiteres Storchenpaar in dem Ort niederlässt, ist das aber noch lange nicht. Ringsum Weißenfels wurden schon mehrere aufgestellte Angebote von den Vögeln abgelehnt.

Stattdessen kommt unverhofft oft. In Uichteritz etwa hat ein Storchenpaar dieses Jahr erstmalig einen zugewucherten Antennenmast als Sommerresidenz für sich entdeckt. Dort hat sich die Hoffnung auf Nachwuchs im Horst bisher noch nicht erfüllt. Aber vielleicht wagt das junge Paar ja 2019 einen Versuch. (mz)