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Wenn das Herz stolpert An Asklepios-Klinik in Weißenfels arbeitet jetzt eine Spezialistin für Rhythmologie

An der Weißenfelser Asklepios-Klinik arbeitet jetzt eine Spezialistin für Rhythmologie. Wie sich das Angebot für Patienten damit erweitert.

Von Andreas Richter 21.06.2021, 07:30
Die beiden Kardiologinnen Petra Schirdewahn (li.) und  Kerstin Bode  kümmern sich um Patienten mit  Herzrhythmusstörungen.
Die beiden Kardiologinnen Petra Schirdewahn (li.) und Kerstin Bode kümmern sich um Patienten mit Herzrhythmusstörungen. (Foto: Asklepios-Klinik)

Weissenfels - Die Weißenfelser Asklepios-Klinik hat ihr Angebot zur Behandlung von Patienten mit Herzerkrankungen um eine spezielle Therapie erweitert. „Uns ist es gelungen, mit Dr. med. Kerstin Bode eine ausgewiesene Spezialistin auf dem Gebiet der Rhythmologie nach Weißenfels zu holen“, sagt Kliniksprecher Stefan Böttinger.

Die Medizinerin hat 15 Jahre lang im Herzzentrum in Leipzig gearbeitet. Dort hat sie als Oberärztin unter anderem erfolgreich kleinste Herzschrittmacher implantiert. Jetzt hat Kerstin Bode einen weiteren Karriereschritt gemacht: Sie ist leitende Oberärztin der Kardiologie in Weißenfels. Dabei sind Rhythmusstörungen des Herzens ihr Spezialgebiet. Ein Beispiel für die Störung des normalen Herzrhythmus ist das Vorhofflimmern, das ohne erkennbare Ursache plötzlich auftreten und sich unterschiedlich stark bemerkbar machen kann. „Das Vorhofflimmern kommt immer häufiger vor. Mittlerweile geht man davon aus, dass zehn bis 15 Prozent der über 80-Jährigen davon betroffen sind“, sagt die Spezialistin. Rauchen, übermäßiger Alkoholgenuss, mangelnde Bewegung oder falsche Ernährung könnten Ursachen für Rhythmusstörungen des Herzens sein. Solche Störungen, so die Spezialistin, könnten weitgehend harmlos, aber auch lebensbedrohlich sein. Umso wichtiger sei es, mithilfe der Rhythmologie eine genaue Diagnose zu erstellen und über die weitere Behandlung zu entscheiden. Dabei kommen Medikamente ebenso infrage wie gezielte Eingriffe am erkrankten Gewebe.

„Es ist für mich eine reizvolle Aufgabe, den Patienten ganzheitlich auf seinem Weg zu begleiten“

In der Weißenfelser Klinik arbeitet Kerstin Bode dabei eng mit Dr. Petra Schirdewahn, niedergelassene Kardiologin aus dem Saalekreis, zusammen. Von 2000 bis 2005 war auch sie am Herzzentrum in Leipzig tätig, hat sich dann jedoch als Ärztin niedergelassen. „Es ist für mich eine reizvolle Aufgabe, den Patienten ganzheitlich auf seinem Weg zu begleiten“, so die Kardiologin aus dem Salzatal. Neben ihrer Arbeit in der Praxis ist sie als ambulanter Partner in anderen medizinischen Einrichtungen der Region, so eben auch in der Weißenfelser Asklepios-Klinik, unterwegs. Dabei bieten die Spezialisten unter anderem elektrophysiologische Untersuchungen und eine Behandlung mit dem Ablationskatheter an. Damit wird ein Teil des Herzmuskelgewebes gezielt verödet, um so elektrische Fehlverbindungen im Herzen dauerhaft beseitigen zu können.

Die Technik für das Herz ist mittlerweile sehr klein geworden.
Die Technik für das Herz ist mittlerweile sehr klein geworden.
(Foto: A. Richter)

Der Wechsel von Kerstin Bode an die Saale ist nach Einschätzung von Petra Schirdewahn ein Segen für potenzielle Patienten in Weißenfels und Umgebung. „Die Patienten finden über die Spezialistin jetzt den Zugang zu modernster Schrittmachertechnik“, sagt ihre Partnerin. Während bestimmte Herzoperationen bislang nur in medizinischen Einrichtungen in Halle oder Leipzig durchgeführt werden konnten, sei dies nun auch an der Weißenfelser Klinik möglich.

Das Weißenfelser Krankenhaus hat in den vergangenen Jahren in modernste Technik zur Behandlung herzkranker Patienten investiert, so vor zwei Jahren in einen zweiten Linksherzkatheter-Messplatz. (mz)