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Alternative zur Urnenstele Alternative zur Urnenstele: Zwei neue Quartiere für Urnenstaudengräber in Weißenfels

Von Andreas Richter 19.05.2015, 20:39
Dieses Quartier mit blühenden Bodendeckern hat die Stadt auf dem Weißenfelser Friedhof für Urnenstaudengräber vorbereitet.
Dieses Quartier mit blühenden Bodendeckern hat die Stadt auf dem Weißenfelser Friedhof für Urnenstaudengräber vorbereitet. peter lisker Lizenz

Weißenfels - Lippenmäulchen, violett blühende winterharte Bodendecker, zieren das Areal unweit Schatten spendender Bäume. Einige wenige Grabstellen sind bereits vergeben. Insgesamt können 45 Gräber auf dem Quartier Platz finden, das die Stadt Weißenfels auf dem großen Friedhof am Sausenhölzchen angelegt hat.

Seit Anfang dieses Jahres bietet die Kommune die Urnenstaudengräber als neue Grab-Art an. „Die Nachfrage nach Gräbern, die für die Hinterbliebenen keinen Pflegeaufwand verursachen, ist stark angestiegen“, sagt Volker Rakut, Fachbereichsleiter Städtische Dienste. Familien stünden heutzutage häufig nicht mehr so dicht beieinander, Hinterbliebene hätten weniger Zeit, sich um die Gräber ihrer Angehörigen zu kümmern.

Eben diesem Zeitgeist soll das neue Angebot der Kommune entsprechen. Zusätzlich zu den ebenfalls pflegefreien Urnenstelen werden nun die Urnenstaudengräber angeboten - ein mal einen Meter große Grabflächen, die für jeweils zwei oder vier Urnen ausgelegt sind. Die Flächen dürfen mit Steckvasen und einem liegenden Kissenstein oder einem dreikantigen stehenden Grabstein versehen werden.

Die Grab-Alternative, die die Stadt auf Vorschlag des Stadtrates anbietet, ist deutlich preiswerter als die Stelen. Ein Urnenstaudengrab für zwei Urnen mit einer Nutzungszeit von 25 Jahren kostet 427 Euro. Für eine Einzelkammer in einer Urnenstele zahlen Hinterbliebene hingegen 734 Euro, für eine Doppelkammer 1541 Euro.

Am Sausenhölzchen in Weißenfels befindet sich der größte von insgesamt 17 kommunalen Friedhöfen in der Stadt und ihren Ortsteilen.

Nach langer Diskussion im Stadtrat und den Ausschüssen sind zu Beginn dieses Jahres eine Satzung zur Gestaltung des Friedhofes für die Kernstadt sowie eine gemeinsame Satzung für die Friedhöfe in den Ortsteilen in Kraft getreten. Ebenso gibt es getrennte Gebührensatzungen.  (ari)

Zwei Quartiere für Urnenstaudengräber hat die Stadt mittlerweile auf dem Friedhof in Weißenfels angelegt. Nach Bedarf können später weitere Areale vorbereitet werden. In den Ortschaften werden auf den kommunalen Friedhöfen derzeit ebenfalls nach und nach Flächen für Urnenstaudengräber fertiggestellt.

„Die Staudengräber fügen sich gut in das Gesamtbild ein. Die vorhandene Fläche wird besser genutzt als bei den Grabkammern“, findet Rakut und betont den parkähnlichen Charakter des Weißenfelser Friedhofs. Wie Silvia Marzog, Sachgebietsleiterin Friedhofsverwaltung, informierte, gibt es jährlich zwischen 400 und 500 Bestattungen auf dem Friedhof. In den Ortschaften zusammen sind es 250 bis 300 Bestattungen. Der Trend geht weiter in Richtung Feuerbestattung, mittlerweile machen diese mehr als 90 Prozent aller Bestattungen aus. (mz)

Der Friedhof lädt als parkähnliche Anlage zur Besinnung ein.
Der Friedhof lädt als parkähnliche Anlage zur Besinnung ein.
Peter Lisker Lizenz