53 Kerzen bringen Licht ins Dunkel
Weißenfels/MZ. - "Wir wollen Licht in das Dunkel bringen und auf die Probleme aufmerksam machen", brachte Landrat Harri Reiche die Forderungen der Weißenfelser Selbsthilfegruppe "Frauen nach Krebs" auf den Punkt. Mit bewegenden Worten eröffnete der Landrat am Freitagabend die Gedenkveranstaltung "Aktion Lucia 2007" in der St. Laurentiuskirche in der Weißenfelser Neustadt. Der Landrat würdigte die Arbeit der Selbsthilfegruppe und versprach, sie finanziell zu unterstützen.
2001 hatte Schirmfrau Regine Hildebrandt die Veranstaltung ins Leben gerufen. Jährlich sollten sich 365 Städte an der Aktion beteiligen, um auf das Thema Brustkrebs aufmerksam zu machen.
Täglich verlieren deutschlandweit 53 Frauen den Kampf gegen die Krankheit. Sie symbolisierend werden in jeder teilnehmenden Stadt 53 Kerzen angezündet. Die Mitglieder der Weißenfelser Selbsthilfegruppe verlasen neun Forderungen, die sie auch schon im vergangenen Jahr stellten. "Leider hat sich seitdem wenig getan", bedauerte Renate Linke sichtlich enttäuscht. So steht in den bundesweit einheitlichen Forderungen unter anderem eine bessere Ursachenforschung festgeschrieben. Denn jährlich erkranken 50 000 Frauen neu. Verlangt werden auch eine bessere Nachsorge sowie klare Richtlinien, die regeln, welche Kliniken sich Brustzentrum nennen dürfen. Derzeit gebe es keinen Qualitätsnachweis, den Krankenhäuser erbringen müssen, der Begriff sei nicht geschützt. Dies soll sich ändern, fordern die Frauen. Wichtig sei auch, ein deutschlandweites Register der Erkrankten einzuführen, derzeit gebe es nur Datenerfassungen einzelner Bundesländer.
Dr. Kerstin Winkler von der Asklepios-Klinik Weißenfels machte deutlich, das es bundeseinheitliche Standards geben müsse, damit den erkrankten Frauen die bestmögliche Hilfe zukommen kann. "Wir bedauern, dass heute keine niedergelassenen Ärzte hier waren", sagte Renate Linke von der Selbsthilfegruppe und lobte zugleich die jahrelange gute Zusammenarbeit mit der Oberärztin der Weißenfelser Frauenklinik.