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EIL

Zitiert Zitiert: Wechselvolle Geschichte

11.06.2012, 16:01

mittelhausen/MZ. - Ein kleiner Junge hatte beim Stiefel anziehen Probleme und so kniete seine Erzieherin sich nieder, um ihm dabei zu helfen. Mit gemeinsamen Stoßen, Ziehen und Zerren gelang es zuerst den einen und schließlich auch noch den zweiten Stiefel anzuziehen. Als der Kleine sagte: "Die Stiefel sind ja am falschen Fuß!" schluckte die Erzieherin ihren Anflug von Ärger runter und schaute ungläubig auf die Füße des Kleinen. Aber es war so; links und rechts waren tatsächlich vertauscht. Nun war es für die Erzieherin ebenso mühsam wie beim ersten Mal, die Stiefel wieder abzustreifen. Es gelang ihr aber, die Fassung zu bewahren, während sie die Stiefel tauschten und dann gemeinsam wieder angezogen, ebenfalls wieder unter heftigem Zerren und Ziehen. Als das Werk vollbracht war, sagte der Kleine: "Das sind nicht meine Stiefel!"Dies verursachte im Inneren eine neuerliche nun bereits deutlichere Welle von Ärger und sie biss sich heftig auf die Zunge damit das hässliche Wort, das darauf gelegen hatte nicht ihren Mund entschlüpfte. So sagte sie lediglich: "Warum sagst du das erst jetzt?"

Ihrem Schicksal ergeben kniete sie sich nieder und zerrte abermals an den widerspenstigen Stiefeln, bis sie wieder ausgezogen waren. Da erklärte der Kleine deutlicher: "Das sind nicht meinen Stiefel, denn sie gehören meinen Bruder. Aber meine Mutti hat gesagt, ich muss sie heute anziehen weil es so kalt ist. In diesem Moment wusste sie nicht mehr, ob sie laut schreien oder still weinen sollte. Sie nahm nochmals ihre ganz Selbstbeherrschung zusammen und stieß , schob und zerrte die blöden Stiefel wieder an die kleinen Füße. FERTIG! Dann fragte sie den Jungen erleichtert: "Okay, und wo sind deine Handschuhe." Worauf er antwortet: "Ich hab sie vorn in die Stiefel gesteckt."

aus der Festschrift der Kita