Ziergeflügel-Ausstellung Ziergeflügel-Ausstellung: Schwarzer Beo spielt Telefon
Wippra/MZ. - Martina Künzel vom Kinderheim Gänseblümchen war mit fünf Kindern unter den Besuchern. "Wir haben im Heim auch viele Tiere, denn dadurch lernen die Kinder Verantwortung übernehmen", erzählte sie. Die zwölfjährige Mandy hatte schnell ihren Liebling unter den Exoten gefunden: Den schwarzen Beo vom Züchter Helmut Wölfer aus Wippra. Der Vogel spricht alles nach, was er einige Male gehört hat - da müsse man aufpassen, was man sagt. Sogar singen kann er. Und als plötzlich ein Telefonsignal erklang, war er auch der Verursacher: Niemand hatte einen Anruf erhalten. Spricht er nicht, gibt er so schrille Pfiffe von sich, dass einem die Ohren klingen.
Eine Nachzüchtung dieses seltenen Vogels gibt es hier noch nicht, war vom stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins, Rainer Stedtler, zu erfahren. Fürs Wohnzimmer sei er allerdings nicht geeignet, da er kaum eine Minute den Schnabel hält und über große Lautstärke verfügt.
Mandys kleiner Freund Christopher Trippler hatte sich in einen Nymphensittich verliebt "der hat so schöne Federn", begründete der Achtjährige. Er war ein bisschen enttäuscht, dass er seinen Liebling nicht geschenkt bekam.
Man konnte sich nicht satt sehen: Vereinsvorsitzender Klaus Schwarzwälder, seit sechs Jahren Vogelzüchter, ist stolz auf seine kleinen Finken, eine Neuzüchtung. Schwer nachzuzüchten seien Soldaten-Aras und imposante Gelbhaubenkakadus.
Mit seinen Kanarienvögeln hat es das älteste Vereinsmitglied, Hans Fleischer, leichter bei der Züchtung. Für 25-jährige aktive Mitarbeit erhielt der Siebzigjährige die Silberne Ehrennadel des Vereins Ziergeflügel und Exoten, aber eigentlich sei er schon seit 1952 Züchter, erzählt er stolz. Zur Zeit habe er etwa 15 Kanarienvogelpaare, das sei wenig. Sein Interesse an dem schönen, aber zeitaufwändigen Hobby hat er auf seinen Enkel übertragen: Sylvio Wiegandt, 29, ist seit rund drei Jahren Vereinsmitglied und gleichfalls Züchter von Kanarienvögeln.