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Kassenärztliche Vereinigung klärt auf Woher kommt Absage der Impftermine bei den Hausärzten?

24.04.2021, 06:45
Symbolbild
Symbolbild (Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dp)

Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt

Der ein oder andere Impfwillige war in den vergangenen Tagen verwundert. In Aussicht gestellte Impftermine konnten vom Arzt nicht gehalten werden, in Einzelfällen mussten sogar Impftermine abgesagt werden. Die Begründung jeweils: Es sei nicht die bestellte Menge an Impfstoff geliefert worden. So berichteten es zumindest Leser.

Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt ist man sich dieses Problems bewusst. „Es kann vorkommen, dass vereinbarte Impftermine kurzfristig bei den Patienten abgesagt werden müssen“, sagt Heike Liensdorf, Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt. Dies liege letztlich daran, dass die Ärzte weniger Impfstoff von den Apotheken bekommen, als sie bestellt haben. „So sind in der ersten Praxis-Impfwoche durch Arztpraxen bundesweit 1,46 Millionen Dosen bestellt worden - zur Verfügung standen jedoch nur eine Million Dosen“, sagt Liensdorf. Die Haus- und Fachärzte bestellen den Impfstoff in den Apotheken vor Ort. Die Apotheken beziehen den Impfstoff über die Großhändler.

Einige Hausärzte erhielten keine Impfstofflieferung

„Grundsätzlich ist bislang die Impfstoffmenge für den ambulanten Bereich noch zu gering, so dass nicht alle Bestellungen vollumfänglich bedient werden können“, ergänzt die Sprecherin. Die Ärzte erhielten wöchentlich Vorgaben zu der möglichen Bestellmenge. „In den ersten zwei Praxis-Impfwochen sind Bestellungen von 18 bis maximal 50 Impfdosen pro Arzt und Woche möglich gewesen. Für diese Woche konnten pro Hausarzt 16 bis 42 Impfdosen bestellt werden - je zu gleichen Teilen Biontech und AstraZeneca“, unterstreicht Liensdorf. Die Bestellung für die kommende Woche musste bis Dienstagmittag aufgegeben werden: Aufgrund der Aufstockung konnten je Arzt 24 bis 48 Dosen des Impfstoffes Comirnaty von Biontech bestellt werden.

Tatsächlich seien der Kassenärztlichen Vereinigung auch einige Hausärzte bekannt geworden, die keinen Impfstoff bekommen haben. Eine Klärung, warum das in diesen Fällen so ist, habe man beim Großhandel bislang nicht erreichen können. Grundsätzlich bitte man darum, von Anfragen in den Praxen abzusehen. „Die Praxen werden ihre Patienten entsprechend der Priorität anrufen“, sagt Liensdorf. Patienten, die bereits einen Termin in den Impfzentren zur Corona-Schutzimpfung erhalten haben, sollten diesen auf keinen Fall absagen. Sie sollten bei ihrem nächsten Arzttermin ihren behandelnden Hausarzt über bereits vorhandene Corona-Schutzimpfungen informieren beziehungsweise dann auch einen Termin zur Impfung vereinbaren. (mz/Joel Stubert)