Windkraftanlage Windkraftanlage: Firma will bei Katharinenrieth Windräder errichten

Katharinenrieth - Eine Firma, die Windkraft-Projekte entwickelt und umsetzt, hat jetzt offenbar den Allstedter Ortsteil Katharinenrieth als möglichen Standort ins Auge gefasst. Es habe ein Vorgespräch über Pläne für einen Windpark in der Gemarkung des Ortes gegeben, teilte Allstedts Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) jüngst im Stadtrat mit.
Firma neu in der Region
Konkret geht es um eine Fläche im Bereich der Kiesgrube, sagte Richter auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung. Dort würden Investoren gern vier Windräder aufstellen.
Die Firma, die wegen dieser Sache jetzt im Rathaus vorfühlte, sei bisher in der Region noch nicht in Erscheidung getreten. Im Gespräch sei es erst mal nur darum gegangen, „was gewisse Investoren sich da vorstellen könnten“.
Das betreffende Gelände bei Katharinenrieth liegt jedenfalls nicht in einer der Vorrangflächen für Windkraftanlagen, die im Regionalplan Harz ausgewiesen sind.
Solche Flächen gibt es im Landkreis Mansfeld-Südharz bisher nur zwischen Holdenstedt und Mittelhausen, südwestlich von Sotterhausen, zwischen Blankenheim und Wimmelburg sowie bei Helfta, Wansleben, Benndorf, Helbra, Polleben, Großörner, Gerbstedt, Walbeck, Quenstedt und direkt auf der Grenze zum Saalekreis bei Rottelsdorf.
Für Standorte außerhalb von solchen Vorranggebieten kann aber trotzdem die Genehmigung für den Bau von Windrädern beantragt werden.
Katharinenrieths Ortsbürgermeister Reinhard Beck (parteilos) hat erst kürzlich von den Windkraft-Interessenten erfahren, die in Allstedt vorstellig geworden sind. Er hat das Thema gleich auf die Tagesordnung der Ortschaftsratssitzung am Dienstagabend gesetzt, um die Meinungen zu sondieren.
Vor etlichen Jahren habe es schon mal einen Interessenten gegeben, der in der Gemarkung des Ortes Windräder bauen wollte, sagt Beck. Daraus wurde nichts.
Jetzt müsse man schauen, wie die Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung aussieht und sich im Rat selbst eine Meinung bilden. „Wenn die Bevölkerung das nicht will, dann stimme ich dem auch nicht zu“, sagt Beck.
Allerdings ist die Genehmigung für solche Anlagen kein Thema, über das der Ortschaftsrat entscheidet. Seine Meinung wird lediglich gehört.
In der Einheitsgemeinde Allstedt war man zuletzt eher kritisch gegenüber Investitionen in erneuerbare Energien eingestellt. Der Bebauungsplan für vier neue Windräder zwischen Nienstedt und Einzingen wurde in diesem Jahr mehrheitlich abgelehnt.
Der Investor, die Raiffeisenwindpark Lünne GmbH, hat aber trotzdem Baurecht, weil die obere Bauaufsicht das Vorhaben parallel nach dem Immissionsschutzgesetz geprüft und die Baugenehmigung erteilt hat.
Erste Sondierung
Bei dem Vorhaben handelt es sich allerdings um den Sonderfall eines so genannten Repowering-Projekts: Für die vier großen Windräder, die ab dem nächsten Jahr bei Einzingen gebaut werden sollen, fallen acht alte und deutlich kleinere auf dem Allstedter Galgenberg, bei Kelbra und bei Schwenda weg.
Das Vorhaben bei Katharinenrieth steckt unterdessen noch ganz am Anfang. Bisher geht es offenbar darum, dass sich Investoren - so wie an vielen anderen Stellen im Land - vortasten und herauszufinden versuchen, ob sie mit ihren Plänen Aussicht auf eine Genehmigung haben und auch die nötigen Grundstücke für den Bau der Anlagen kaufen oder pachten können. (mz)