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Windkraft stößt auf Unverständnis

Von Manfred Deideck 13.10.2004, 17:22

Sangerhausen/Eisleben/MZ. - Inwieweit der Unstrut-Wein und eine Chronik über Mitteldeutschlands Wirtschaftsgeschichte als Dankeschön am Ende des vierten IHK-Gästeabends ihn anregen werden, sich nun öfters mal hier sehen zu lassen oder an höherer Stelle als Staatssekretär ein gewichtiges Wort für die Region einzulegen, bleibt abzuwarten.

Rund 25 Unternehmer aus den Kreisen Mansfelder Land und Sangerhausen waren der Einladung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) am Dienstag in das Panorama-Restaurant in Sangerhausen gefolgt. Nach der zweistündigen Gesprächsrunde resümierte der Betriebsleiter von "Beckers Bester" Eisleben, Ulrich Günther, dass die Bundesregierung "viele Probleme an der Basis noch nicht erkannt" habe. Es sei doch wichtig, gemeinsam an einen Strang zu ziehen. "Die Politiker leben aber in ihrer eigenen Welt", so seine Meinung.

Geschäftsführer Ulrich Sabath sprach das Problem der hohen Stromkosten an. Darunter leide sein Unternehmen, die Maschinenbau und Plastverarbeitung GmbH (MPS) Sangerhausen, sehr. Ihm fehle derzeit jedes Verständnis für die Windkraft, die ein Mehr an Kosten für alle Verbraucher verursache. Er könne diese Politik nicht verstehen.

Wie er äußerte auch der Geschäftsführer Hartmut Henrici seine große Sorge über die Ein-Euro-Jobs. Er befürchte für sein Bauunternehmen, die Kutter-HTS GmbH aus Helbra, dass Arbeitsplätze in Gefahr geraten. Pro Monat benötige er ein Auftragsvolumen von rund 1,3 Millionen Euro für seine 110 Bauleute. "Es gibt nicht genug Arbeit. Das ist unser Problem. Wir müssen Arbeit schaffen", so sein Appell an den Gast aus Berlin. Staatssekretär Staffelt verteidigte die Einführung der Ein-Euro-Jobs. Es sei wichtig, besonders Langzeitarbeitslose mobil und fit für den Arbeitsmarkt zu halten.