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Wer kann helfen? Wer kann helfen?: Lysann Reitmann aus Brücken droht eine Querschnittslähmung

Von Beate Thomashausen 03.11.2016, 11:00
Ein Foto aus besseren Tagen: Lysann Reitmann aus Brücken.
Ein Foto aus besseren Tagen: Lysann Reitmann aus Brücken. Ralf Kandel

Brücken - „Ich brauche dringend Hilfe.“ Lysann Reitmann ist verzweifelt und sucht deshalb die Öffentlichkeit. Die junge Frau aus Brücken, die an verschiedenen schweren Erkrankungen leidet, liegt seit zwei Wochen in einer Klinik mit einer niederschmetternden Aussicht: Ihr droht Querschnittslähmung vom Hals abwärts. Eine Operation könnte helfen. Sie könnte aber auch alles beschleunigen und sogar verschlimmern. „Ich bin ratlos und brauche Unterstützung“, schreibt sie über Facebook von ihrem Krankenbett aus.

Seit dem Babyalter ist Laysann Reitmann aus Brücken schwer krank

Die 26-Jährige ist seit dem Babyalter schwer krank. Sie leidet an mehreren Erkrankungen. Unter anderem fließt ihr ständig Hirnwasser aus der Nase.

Diese Erkrankung heißt Rhinoliquorrhoe. Durch einen Spalt kann ständig Hirnwasser austreten und Keime können eindringen. Deshalb litt sie schon als Baby ständig unter Hirnhautentzündungen. Das ist aber nur eine von vielen Diagnosen. Sie hat in ihrem Leben viele schwere Operationen hinter sich gebracht.

Polyostotischer Fibröser Dysplasie sorgt dafür, dass zwei Halswirbel wegbrechen

Dass ihr nun Querschnittslähmung vom Hals abwärts droht, ist darauf zurückzuführen, dass ihre Halswirbel brüchig sind, denn Lysann Reitmann leidet auch unter Polyostotischer Fibröser Dysplasie. Das bedeutet, dass ihr Knochengewebe nicht so dicht ist wie normalerweise und deshalb extrem bruchgefährdet. Um zu verdeutlichen, wie schlimm das ist, sagt sie: „Ich darf zum Beispiel keine Nüsse essen. Mein Kiefer könnte dabei brechen.

Und jetzt knicken zwei Halswirbel einfach weg. Das macht mir Angst.“ Die brüchigen Knochen sind natürlich ein Problem, wenn sie operiert wird. „Der Chirurg befürchtet, dass keine Schrauben halten werden und er eventuell alles noch viel schlimmer macht. Das ist die Meinung des Wirbelsäulenchirurgen, der sich die OP nicht zutraut. Demgegenüber steht die Meinung des Neurochirurgen, der dringend zur OP rät. Das lässt mich ratlos zurück. Es wäre schön, wenn ich jemanden fände, der keine Scheu hat, mich zu operieren und mir Mut macht.“

Lysann Reitmann leidet schon jetzt unter Lähmungserscheinungen

Denn auch ohne Operation verschlechtert sich ihr Zustand. „Ich habe bereits Lähmungserscheinungen. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Wirbel brechen und ich mich vom Hals abwärts nicht mehr bewegen kann.“ Die Prognose des Neurochirurgen habe anfangs bei 50:50 gelegen, dass die OP einen guten Verlauf nimmt. Mittlerweile sei er davon aber schon abgegangen.

Reitmanns Hoffnung schwindet mit jedem Tag ein bisschen mehr. 14 Tage ist sie bereits wieder in der Klinik. Täglich sind ihre Eltern Kathrin und Holger Reitmann bei ihr, um sie zu unterstützen. „All die anderen Erkrankungen hat sie ja nach wie vor“, sagt ihr Vater. Eine Thoraxdrainage zum Beispiel. An die wagt sich auch keiner ran. „Das macht jetzt meine Frau jeden Tag“, sagt Holger Reitmann am Telefon.

„Gegenwärtig wartet meine Tochter auf eine andere Operation. Ihr soll ein Port gesetzt werden, durch den sie ihre Medikamente bekommen kann“, erklärt der Vater und knüpft auch eine kleine Hoffnung daran. „So kann sie vielleicht ein paar Tage zu uns nach Hause kommen, um wieder etwas Mut und Kraft zu schöpfen. Denn sie ist völlig am Ende. Hier hat sie ihre Familie und ihren kleinen Hund Willi. Vielleicht hilft ihr das dabei, für das, was noch auf sie zukommt.“

Familie hofft dringend auf eine weitere Expertenmeinung

Nun hofft die Familie, dass sich eventuell jemand findet, der einen Tipp für sie hat, an wen sie sich noch wenden könnte. Eine zweite oder gar dritte Arztmeinung würde vielleicht helfen. Holger Reitmann: „Wenn sich vielleicht noch ein anderer Arzt ihre Bilder ansieht. Wir hoffen so sehr, dass ihr jemand helfen und die Querschnittslähmung ersparen kann.“ (mz)

Familie Reitmann ist unter der Telefonnummer 0152/ 22 57 40 22 zu erreichen und über jeden Ratschlag dankbar.