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Manege frei Was Sangerhäuser Kita-Kinder beim Zirkusprojekt erlebten und lernten

Ein Zirkusprojekt in der Kita „Friedrich Fröbel“ macht Kindern Mut. Psychomotorische Übungen fördern Körperbeherrschung und Selbstbewusstsein.

Von Grit Pommer 06.07.2021, 13:15
Ab ins bunte Zirkuszelt hieß es jetzt für die beiden Vorschulgriuppen in der Kita „Friedrich Fröbel“ in Sangerhausen.
Ab ins bunte Zirkuszelt hieß es jetzt für die beiden Vorschulgriuppen in der Kita „Friedrich Fröbel“ in Sangerhausen. (Foto: Grit Pommer)

Sangerhausen/MZ - Zirkus ohne Zelt? Geht natürlich nicht! Ruckzuck breiten die Knirpse das große, bunte Schwungtuch aus und bringen es in Wallung. Als es so richtig schön schwingt, schlüpfen alle schnell drunter und haben sich im Handumdrehen in Zirkusartisten verwandelt. Schnell noch die passende Musik aus dem Lautsprecher und die Vorstellung kann beginnen.

Proben für die große Aufführung vor Publikum

Für die beiden Vorschulgruppen in der Sangerhäuser Kita „Friedrich Fröbel“ läuft seit Anfang Juni ein Zirkusprojekt. „Wir wollten mit ihnen zum Ende ihrer Kindergartenzeit noch mal was richtig Schönes machen, nachdem wegen Corona so vieles nicht möglich war“, sagt Sozialarbeiterin Kathrin Hellmuth.

Zwei große Rollen ersetzten den auf- und zugehenden Vorhang.
Zwei große Rollen ersetzten den auf- und zugehenden Vorhang.
(Foto: Grit Pommer)

Also wurde mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Bildung Andreas Sonntag engagiert. Bei seinem Zirkusprojekt geht es auf den ersten Blick um jede Menge Spaß. So ganz nebenbei lernen die Kinder beim Training aber auch, ihren Körper besser zu beherrschen, sich Dinge zuzutrauen. Psychomotorik heißt das in der Pädagogik - durch die körperliche Bewegung kommen auch Geist und Seele voran. Damit sollten die Kinder vor dem Start in die Schule noch mal einen richtigen Anschub bekommen, sagt Kathrin Hellmuth.

Seit Anfang Juni ist Sonntag einmal in der Woche in der Kita gewesen und hat mit den beiden Vorschulgruppen trainiert. In der vergangenen Woche ging es dann noch ein bisschen intensiver zur Sache. Jeden Tag wurde eineinhalb bis zwei Stunden für die große Vorstellung geübt, die dann am Freitagnachmittag über die Bühne ging - und zu der alle Eltern und Großeltern eingeladen waren. Schließlich braucht man für eine echte Zirkusvorstellung auch echtes Publikum.

Großer Applaus für die Kita-Kinder

Zwei große Rollen symbolisierten den Vorhang, der auf- und zuging. Oskar und Hassan sagten als Zirkusdirektoren an, wie es im Programm weiter geht. Und die Kinder zeigten auf der großen Matte, was sie eingeübt hatten. Alle trauten sich, auch die, die sonst ganz schüchtern und zurückhaltend sind. Auf dem Brett balancieren, den Hoola-Hoop-Reifen kreisen lassen, mit Stäben jonglieren - das Publikum bekam einiges geboten und spendete ordentlich Applaus.

Auch Hoola-Hoop-Profis waren dabei.
Auch Hoola-Hoop-Profis waren dabei.
(Foto: Grit Pommer)

Sozialarbeiterin Kathrin Hellmuth indes schaute noch mal mit einem ganz anderen Auge hin und freute sich: „Es war schön zu sehen, wie sich die Kinder entwickelt haben“, stellt sie fest. Nach der Vorstellung kommt Sonntag nun noch zweimal in die Kita, um die Übungen zu festigen und das Projekt zum Abschluss zu bringen. Auch mit den Erzieherinnen wird er es auswerten und ihnen erklären, welche Wirkung die einzelnen psychomotorischen Übungen haben. „Wir hoffen, dass wir das Projekt auch für die Vorschüler im nächsten Jahr wieder aufführen können“, sagt Hellmuth. Denn auch in jedem von ihnen schlummert mit Sicherheit ein Talent, das geweckt werden will.