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Neuverfilmung von „Der Räuber Hotzenplotz“ Warum das Schloss Allstedt für die Dreharbeiten ausgewählt wurde

Schloss Allstedt wird demnächst zur Kulisse für die Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers „Der Räuber Hotzenplotz“.

11.04.2021, 09:45

Allstedt

Burg und Schloss Allstedt wird wieder zur Filmkulisse. Anfang Mai rückt ein Drehteam an, um Szenen für eine Neuverfilmung von Ottfried Preußlers Kinderbuch „Der Räuber Hotzenplotz“ zu drehen. Die Münchener Produktionsfirma Claussen+Putz, die in den vergangenen Jahren schon Verfilmungen von Preußlers Büchern „Die kleine Hexe“, „Das kleine Gespenst“ und „Krabat“ ins Kino gebracht hat, widmet sich jetzt der Geschichte um den Räuber Hotzenplotz, der Omas geliebte Kaffeemühle raubt und es postwendend mit Kasperl und seinem Freund Seppel zu tun bekommt.

Im April 2022 soll der Film in den Kinos starten - und damit rechtzeitig zum 60-jährigen Jubiläum der Erstveröffentlichung von Preußlers Hotzenplotz-Geschichte. „Wir haben deutschlandweit nach möglichen Locations gesucht“, sagt Sophie Segert von Claussen+Putz. Große Teile des Films werden in Bayern gedreht, etliche Szenen aber auch in Sachsen-Anhalt. Allstedt hat die Filmemacher mit seiner imposanten spätgotischen Burgküche beeindruckt, die mit einem der größten Kaminschlote ausgestattet ist, die im europäischen Burgenbau überhaupt zu finden sind.

Burgküche auf Schloss Allstedt als Kulisse für den „Räuber Hotzenplotz“

Die perfekte Kulisse, um die Zuschauer mitzunehmen in die Küche des bösen Zauberers Petrosilius Zwackelmann. Und so sollen dort Anfang Mai Innenaufnahmen gedreht werden - und zwar ausschließlich Innenaufnahmen. Womit klar ist, dass diesmal vor Ort keine Komparsen gesucht werden, die im Hintergrund die Szenerie bevölkern. Anders als 2016, als große Teile des Films „Katharina Luther“ sowohl in den Räumen von Burg und Schloss als auch im Hof und in der Vorburg gedreht wurden. Damals allerdings nicht für die große Kinoleinwand, sondern für das erste Programm der ARD.

Nun also rückt ein Kino-Filmteam an. Ob beim Dreh in der Burgküche auch Hotzenplotz-Darsteller Nicholas Ofzcarek mit dabei sein wird, Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, war vorab nicht zu erfahren. Dieser Tage jedenfalls ist ein Mitarbeiter der Produktionsfirma in Allstedt gewesen und hat sich vor Ort alles angeschaut. „Die Firma schickt ein Vorbereitungsteam, das alles so umgestaltet, dass es als Kulisse perfekt passt“, sagt Museumsmitarbeiterin Karin Ehrich, die seinerzeit bei den Dreharbeiten zum Luther-Film mitgemacht hat.

Museum auf Burg und Schloss Allstedt während der Dreharbeiten geschlossen

Schon damals hat man in Allstedt miterlebt, wie die Filmleute alles umräumten und mit selbst mitgebrachten Requisiten ausstaffierten. Diesmal soll es teilweise sogar einen anderen Farbanstrich geben, sagt Ehrich. Um all das kümmere sich aber die Produktionsfirma. Und im Anschluss müsse auch alles wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Für Besucher wird das Museum auf Burg und Schloss Allstedt vom 4. bis 6. Mai geschlossen sein. Die Einrichtung, deren Trägerin die Stadt ist, bekommt für die Nutzung als Drehort eine finanzielle Entschädigung.

Dass die Neuverfilmung von „Räuber Hotzenplotz“ indes zum Teil in Mitteldeutschland gedreht wird, kommt nicht ganz von ungefähr. Die Mitteldeutsche Medienförderung unterstützt die Produktion mit gut 883.000 Euro. Einige Drehtage sind auch in Blankenburg im Harz geplant. Dort hat die Produktionsfirma Komparsen gesucht. Sie müssen allerdings im Harzkreis wohnen. (mz/Grit Pommer)