1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Verkaufsoffener Sonntag: Verkaufsoffener Sonntag: Drei Termine in Sangerhausen

Verkaufsoffener Sonntag Verkaufsoffener Sonntag: Drei Termine in Sangerhausen

Von Grit Pommer 26.01.2019, 07:00
Das „Frühlingserwachen“ lockt Kunden in die Innenstadt.
Das „Frühlingserwachen“ lockt Kunden in die Innenstadt. Schumann

Sangerhausen - In Sangerhausen wird es in diesem Jahr mindestens drei verkaufsoffene Sonntage geben. Das hat André Reick, der Vorsitzende des Sangerhäuser Gewerbevereins, jetzt auf Anfrage der MZ angekündigt. Der erste soll demnach am Sonntag vor Ostern stattfinden - im Rahmen des „Frühlingserwachens. Auch am 1. September sollen die Geschäfte in der Innenstadt öffnen - zum Kobermännchenfest. Und am 8. Dezember, dem zweiten Adventssonntag, wird man in den Läden ebenfalls einkaufen können. Dann plant der Gewerbeverein in Sangerhausen erstmals ein Super-Vorweihnachtswochenende und legt seinen „Advent in den Rosenhöfen“ mit dem Weihnachtsmarkt der Stadt zusammen.

Verkaufsoffener Sonntag zum Rosenfest

Darüber hinaus gebe es im Gewerbeverein Überlegungen, im Sommer während des Berg- und Rosenfestes noch einen vierten verkaufsoffenen Sonntag anzubieten. „Aber das muss im Verein erst noch näher besprochen werden“, sagt Reick. Denn jede Sonntagsöffnung muss bei der Stadt beantragt werden und die Vorgaben des Gesetzes über die Ladenöffnungszeiten erfüllen.

„Da reicht der Einkauf an sich als Grund nicht aus“, erklärt Reick. Vielmehr sei es anders herum: „Es muss sich um eine Veranstaltung handeln, zu der besonders viele Leute in die Stadt kommen. Und nur deshalb dürfen dann auch die Läden öffnen.“

Bis zu vier Sonntage zum Einkaufen möglich

Bis zu vier solcher verkaufsoffenen Sonn- oder Feiertage im Jahr darf eine Kommune genehmigen. Neujahr, Karfreitag, Ostersonntag und -montag, Volkstrauertag, Totensonntag und die beiden Weihnachtsfeiertage sind allerdings tabu, ebenso der Heiligabend, wenn er wie 2017 auf einen Sonntag fällt. In Sangerhausen gelten allerdings die Innenstadt und das Gewerbegebiet Helmepark als getrennte Bereiche - der Park kann also eigene verkaufsoffene Sonntage beantragen.

Im vergangenen Jahr habe man sich damit sehr zurückgehalten, sagt Michael Lehne, der Chef des E-Centers. Ob es in diesem Jahr Sonntagsaktionen im Helmepark geben soll, müssten die Mitglieder der Werbegemeinschaft entscheiden. „Und zu dem Thema haben wir uns noch nicht zusammengesetzt“, sagt Lehne.

Gespaltene Meinung zu verkaufsoffenen Sonntagen

Er ist mit den Sonntagsöffnungen ohnehin vorsichtig geworden. „Es kann da mal eine Ausnahme geben durch bestimmte Feiertagskonstellationen. Aber ansonsten decken wir von Montag bis Samstag so lange Öffnungszeiten ab, dass es für die Mitarbeiter auch so schon recht stressig ist“, sagt Lehne. Da müsse man sie nicht auch noch sonntags ranholen.

Lohnt sich die Sonderöffnung überhaupt? Da sind die Meinungen auch im Gewerbeverein geteilt, sagt André Reick. Manche bezweifelten, dass sie überhaupt etwas bringt. Schließlich kostet das Programm, das der Verein dafür auf die Beine stellt, auch Geld.

Reick gehört allerdings zu denen, die eine solche Sonntagsaktion auch als Werbung für die Innenstadt sehen: „Wir holen Leute her und zeigen ihnen, dass man hier gut einkaufen kann.“

Anreiz für neue Angebote

Reick ruft die Gewerbetreibenden zudem dazu auf, den Wegfall der Sondernutzungsgebühr für Angebote vor ihren Geschäften zu nutzen. Die neue Regelung gilt seit dem ersten Januar. Wer vor seinem Laden Ware und besondere Aktionen präsentieren oder einen Freisitz aufstellen will, muss dafür nicht mehr die früher fällige Gebühr von vier Euro pro Quadratmeter und Monat zahlen. Es reicht ein Antrag an die Stadt, für die Genehmigung, die dann für das ganze Jahr gilt, falle nur eine Verwaltungsgebühr von 30 bis 50 Euro an.

„Da kann man auch an den ersten warmen Tagen im März schon mal ein paar Tische draußen aufstellen. Früher war es immer die Frage, ob es sich lohnt, für nur zwei, drei Tage einen ganzen Monat zu zahlen“, sagt Reick.

Nun sei es wichtig, die Möglichkeit auch zu nutzen. Denn die Sondernutzungsgebühr ist vorerst nur bis Ende 2020 abgeschafft worden. Dann will die Stadt ein Fazit ziehen, ob die gewünschte Belebung auch eingetreten ist. (mz)