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Turnhalle in der Grundschule in Allstedt Turnhalle in der Grundschule in Allstedt: Alte Halle muss aufgemöbelt werden

Von Beate Thomashausen 06.11.2015, 13:27
Erst- und Zweitklässler der Grundschule Allstedt haben in der Turnhalle viel Spaß beim Sporttreiben wie man sieht.
Erst- und Zweitklässler der Grundschule Allstedt haben in der Turnhalle viel Spaß beim Sporttreiben wie man sieht. Maik Schumann Lizenz

Allstedt - Die alte Turnhalle in der Grundschule in Allstedt hat keine Prallschutzwände an ihren Stirnseiten.

Bei einer Begehung der Grundschule und der Turnhalle hatte das Landesamt für Verbraucherschutz dies moniert, denn die Kinder könnten sich deshalb beim Sport verletzen. Gleichzeitig gibt es in Allstedt seit vergangenem Jahr die nagelneue Zwei-Feld-Halle, die modernem Standard entspricht. Doch die Grundschüler einfach mal in die Turnhalle nahe der Sekundarschule „umzutopfen“, ist so einfach nicht, wie man sich das vorstellen könnte. Grundschulleiterin Karin Strobach erklärt, warum das so ist: „Wir nutzen unsere Turnhalle im Haus an 29 Schulstunden in der Woche. Uns da in der Sekundarschule auch noch mit einzutakten, ist sicherlich nicht einfach.“

Logistisches Problem

Ganz davon abgesehen, sei es auch ein logistisches Problem. „Wenn ich alleine zur Turnhalle gehe, benötige ich dafür acht Minuten. Mit einer Klasse mit 25 Mädchen und Jungen ist das nicht zu schaffen.“ Aber selbst wenn es der Lehrer schaffe, die Rasselbande schnell abmarschbereit fertig zu machen, so stehe er dann alleine vor der Aufgabe, die Turnhalle für den jeweiligen Unterricht vorzubereiten. „Eine Bewegungsstrecke mit mehreren Kästen und Matten baut man nicht im Handumdrehen auf“, so Strobach. „Hier im Haus helfen wir uns da gegenseitig.“ Den Sportunterricht dauerhaft in die Turnhalle der Sekundarschule zu verlagern, hält die Schulleiterin nicht für sinnvoll. „Etwas anderes ist es, für einen kurzen Zeitraum, wenn die Halle in der Grundschule umgebaut werde“, lenkte die Schulleiterin ein.

Quasi das Nikolausgeschenk war die Eröffnung der neuen Zwei-Feld-Halle in Allstedt im vergangenen Jahr. Am 6. Dezember 2014 wurde der 3,2 Millionen Euro teure Neubau eingeweiht. Eine Million Euro davon bezahlte der Landkreis Mansfeld-Südharz, denn die Sporthalle gehört zum Campus der Allstedter Sekundarschule, die ebenfalls erst vor kurzem aufwendig saniert wurde. Eine Förderung in Höhe von 1,7 Millionen Euro gab es vom Land Sachsen-Anhalt über das Stark-III-Programm.

Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm, bei dem Hauptaugenmerk auf die energetische Bauweise gelegt wird. Dementsprechend wurde bei der neuen Sporthalle ganz besonders auf eine positive Energiebilanz geachtet. Die Halle ist besonders gut gedämmt und verfügt über Deckenstrahlplatten statt der zu Anfang geplanten Fußbodenheizung.

Die Sporthalle wird für den Schulsport und von Sportvereinen der Stadt genutzt. In Allstedt gibt es neben dem SV Allstedt auch den SV Eintracht Emseloh, die KSG Holdenstedt/Beyernaumburg, den SV Eintracht Niederröblingen und den SV „Rohnetal“ Wolferstedt.

Turnhalle soll Mehrzweckraum werden

Denn die Stadt Allstedt plant genau den Umbau der Turnhalle in einen Mehrzweckraum. Die Möglichkeit, diesen Umbau auch mit Fördermitteln zu realisieren, sei über das Stark-III-Programm des Landes Sachsen-Anhalt gegeben, sagte Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) gegenüber der MZ. Die Rede ist von Kosten in Höhe von 450.000 Euro. Noch ist aber nicht klar, ob Allstedt mit diesem Projekt in das Förderprogramm aufgenommen wird. Bis dahin muss ja auch für die Sicherheit der Kinder garantiert werden. Schulleiterin Strobach: „Ich habe mich kundig gemacht. Nicht für jede sportliche Aktivität sind Prallschutzwände erforderlich. Für Gymnastik oder Geräteturnen braucht man sie nicht, wohl aber für bewegungsintensive Sportspiele. Hier sind aber auch mobile Varianten möglich.“

Bürgermeister begrüßt Entgegenkommen der Eltern

Wie die Schulelternratsvorsitzende Ute Borchers sagte, könne man sich im Schulförderverein vorstellen, so etwas zu finanzieren bzw. die Stadt bei der Finanzierung zu unterstützen. Dieses Entgegenkommen der Eltern begrüßte Bürgermeister Richter ausdrücklich: „Das ist wirklich ein toller Vorschlag und würde die Stadt sehr entlasten.“ Denn Allstedt hat noch einige andere Kosten zu stemmen, die Mängelliste, die die Verbraucherschützer in den beiden Grundschulen der Stadt erstellten, ist aber noch um einiges länger. Bereits erledigt ist der geforderte Einbau der rauchsicheren Türen in der Grundschule in Allstedt. Dort wurde in den Sommerferien teilweise behindertengerecht umgebaut und der Speiseraum nebst Küche und Essenausgabe für 80.000 Euro grundhaft umgebaut. Noch auf der Agenda steht der Bau eines zweiten Rettungsweges in der Grundschule in Holdenstedt. Auch das ist eine der Forderungen des Landesamtes für Verbraucherschutz. (mz)