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Tierhasser in Allstedt unterwegs? Tierhasser in Allstedt unterwegs?: Erneut Schussverletzungen bei einer Katze entdeckt

Von Karl-Heinz Klarner 10.10.2017, 12:04
Der Kater namens Babykatze
Der Kater namens Babykatze Privat

Allstedt - In Allstedt ist ein weiterer Fall von Tierquälerei bekanntgeworden. „Nachdem am Wochenende die Schussverletzungen bei Katzen öffentlich gemacht wurde, ist jetzt noch ein vierter Fall zum Vorschein gekommen“, berichtet Stefanie Wagner, stellvertretende Vorsitzende des Sangerhäuser Tierschutzvereins.

Demnach hat sich eine Katzenbesitzerin gemeldet, deren Stubentiger offenbar in den letzten Tagen ebenfalls Opfer eines Anschlags des Katzenhassers geworden ist. Auch dieses Tier wurde offensichtlich von einem Unbekannten beschossen.

Sangerhäuser Tierschutzverein bittet um Hinweise aus der Bevölkerung

Der Katze geht es in der Zwischenzeit wieder besser. In den letzten Wochen waren bereits bei zwei Tieren Schussverletzungen festgestellt worden, die vermutlich von einer Druckluftwaffe stammen. Eine Katze hatte gleich zwei Schusswunden.

„Wir haben zwar noch keine konkreten Hinweise zu dem Täter, aber wir werden unsere Befragungen vor Ort fortsetzen“, kündigt Wagner an. Ein erster Anhaltspunkt liegt vor. Die beschossenen Tiere sind alle in einem Umkreis von rund 200 Metern um den Pfortenplatz der Rohnestadt zu Hause. „Es scheint jemand aus der unmittelbaren Nachbarschaft zu sein, der auf die Katzen schießt“, mutmaßt Tierschützerin Stefanie Wagner.

Kater von Gabriele Nowakowski aus Allstedt wurde gleich zweimal angeschossen

Das glaubt auch Gabriele Nowakowski. Die Geschäftsfrau, die in der nahen Erdmannstraße wohnt, hat es gleich doppelt erwischt. Ihr Kater namens Babykatze wurde in den letzten acht Wochen zweimal angeschossen, berichtet die Allstedterin. Neben einer Schusswunde über den Augen wurde er zuletzt am Bauch getroffen. Die Wunden sind mittlerweile nach einer ärztlichen Versorgung und einer Behandlung mit Antibiotika fast verheilt.

„Jetzt weicht er mir kaum noch von der Seite und ist sehr vorsichtig, wenn wir durch den Garten gehen“, berichtet sie. Außerdem gehe der Kater seit den Schussverletzungen vor allem Männern aus dem Wege, hat Nowakowski beobachtet, wenn die Kartäuser-Katze ihr im Büro Gesellschaft leistet.

Dem Täter droht im schlimmsten Fall eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren

Jetzt hofft sie, dass ihre beiden anderen Lieblinge, Katze Minie und Kater Miezeck, von Schussverletzungen verschont bleiben. Schließlich könne man die Tiere nicht einsperren.

Darauf hofft auch Simone Kosiol, die fast täglich von Mausi vor ihrem Geschäft erwartet wird. Schließlich „teilt“ sie sich das Tier mit einem älteren Ehepaar. „Ich werde noch in dieser Woche bei der Polizei Anzeige wegen Tierquälerei erstatten“, kündigt Kosiol an.

Wird der bislang unbekannte Schütze ermittelt, so könnten die Taten zu ernsthaften Konsequenzen führen. Denn bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz drohen unter bestimmten Umständen Gefängnisstrafen.

Im Paragraf 17 des Gesetzes heißt es: Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe wird bestraft, wer einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt. (mz)