Richtfest am "Freiwerk"Stolberg: Hotel Freiwerk feiert Richtfest in der Fachwerkstadt

Stolberg - Angelina Meixner steht im künftigen Restaurantbereich des Stolberger Hotels „Freiwerk“, schaut über die verschneiten Dächer hinüber zum Waldhang - und ist begeistert. Vor zwei Monaten ist sie mit ihrem Mann aus dem Saarland nach Roßla gezogen und wird künftig als Hotelmanagerin das „Freiwerk“ leiten. „Sonst hatte ich hier oben auf der Baustelle immer Gummistiefel an, die bis über die Knie gereicht haben“, erzählt sie lachend. Zum Richtfest hat sie drauf verzichtet.
Stolberg: Umbau der Villa
Der Richtkranz schwebt am Kranhaken über der Villa, die ein Bremer Schiffsmagnat vor 125 Jahren als Sommerresidenz im Fachwerkstädtchen errichten ließ. Später sei hier und da ein Türmchen hinzugekommen, schildert Eigentümer Clemens Ritter von Kempski.
Mehrfach sei die Villa im Laufe der Jahrzehnte umgebaut worden, „der ursprüngliche Charme ging verloren“. Als das Objekt 2011 unter den Hammer und bei einer Auktion in seine Hände kam, ließ er die Villa umbauen. Mitte 2014 wurde das Drei-Sterne-Haus als „Freiwerk“ wieder eröffnet.
Doch mit dem damaligen Konzept und der Kapazität sei man schnell an Grenzen gestoßen, sagt der Unternehmer. Ideen für einen großzügigen Anbau begannen zu reifen. Die Nordhäuser Architektin Katrin Klima habe nach einer „langen Findungsphase und mit viel Herzblut“ einen Entwurf vorgelegt, durch den nun die geschwungene Fassade des Anbaus zur Geltung komme und die Villa darüber dominiere.
"Freiwerk": 30 Zimmer, Sauna- und Fitnessbereich
Seit April werde gebaut, sagt von Kempski. Sowohl mit Klima als auch mit Bauleiter Norbert Schneider, den Firmen aus Stolberg und der Region sowie den Behörden auf kommunaler und Landkreisebene gebe es eine „ausgezeichnete Zusammenarbeit. Wir haben offene Türen gefunden und eine konstruktive Atmosphäre erlebt.“ Mitunter habe er zwar leicht gezweifelt, ob der Anbau am Berghang die Statik der Villa gefährde, schmunzelt er, doch hätten Planer und Baufirmen alles gut im Griff gehabt.
Die Investitionssumme beziffert von Kempski auf etwa sechs Millionen Euro. Anfang Juni soll das „Freiwerk“ mit künftig 20 bis 25 Arbeitsplätzen wieder öffnen: mit insgesamt 30 Zimmern, kleinem Sauna- und Fitnessbereich, Bar, überdachtem Biergarten, Loungebereich, einem Konferenzraum und dem Restaurant mit gehobener Gastronomie - und spektakulärer Aussicht. (mz)
