Schwer verletztes Baby Schwer verletztes Baby: Hat Mutter ihr Baby misshandelt?
Sangerhausen/MZ. - Wurde ein neugeborenes Baby misshandelt oder sind seine Verletzungen anders zu erklären? Auch fast neun Monate nach der angeblichen Tat ist diese Frage offen. Polizei und Staatsanwaltschaft untersuchen noch. Die Ermittlungen richten sich dabei gegen die Mutter, eine 18-Jährige aus einem kleinen Ort im Landkreis. Gegen sie läuft ein Verfahren wegen versuchten Totschlags bzw. gefährlicher Körperverletzung. Nach bisherigen Informationen soll die Frau - offenbar selbst in einer schweren Notlage - dem Kind gleich nach der Geburt am 21. Januar bei sich zu Hause schwere Kopfverletzungen zugefügt haben (die MZ berichtete).
Die 18-Jährige, die bei der Niederkunft allein gewesen sein soll, habe nicht zu stillende Blutungen gehabt und deshalb den Notarzt gerufen. Der soll das Kind in einem lebensbedrohenden Allgemeinzustand vorgefunden haben. Das Baby wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo es wiederbelebt werden musste, so der hallesche Oberstaatsanwalt Sierth. Dann kam das Kind in eine Spezialklinik nach Halle. Am 8. März erstattete die behandelnde Ärztin Anzeige. Grund: Die festgestellten Schädelfrakturen seien nicht allein durch die Umstände bei der Geburt zu erklären.
Die Ermittler haben jetzt ein abschließendes gerichtsmedizinisches Gutachten in Auftrag gegeben. "Davon erhoffen wir uns genauen Aufschluss darüber, wie es zu den Verletzungen kam und ob man der Mutter etwas vorwerfen muss oder sie entlasten kann", sagte Sierth. Die Frau bestreite die Tat vehement.