Schützenvereine: Schützenvereine: Scharfe Kritik wird beim Kreisschützentag geübt

sangerhausen/MZ. - Eduard Korzenek, Präsident des Landesschützenverbandes Sachsen-Anhalt, reagierte in der Diskussion mit Vertretern der 16 Schützenvereine des Altkreises Sangerhausen mit Sarkasmus.

Er legte den Schützen unter anderem nahe, "rechtzeitig" vor Ableben eines Mitgliedes, das Salutschießen zu betragen. Zudem hagelte es Kritik, dass Schützenvereine zwar Stellen nach dem Bundesfreiwilligendienst beantragen könnten, dies aber mit hohen Kosten verbunden sei. Mit Blick auf den wachsenden Verwaltungsaufwand und damit verbundene Kostensteigerung verteidigte Korzenek den Beschluss des Präsidiums des Landesverbandes, die Gebühren für die sogenannten Bedürfnisbescheinigungen auf 20 Euro pro Antrag anzuheben. Die Bescheinigung wird für den Erwerb einer Waffe benötigt. Aufgrund der Verschärfung des Waffenrechts gibt es ein neues Antragsformular.

Als diskriminierend gegenüber anderen Mitgliedsvereinen im Kreissportbund sieht Andreas Guhl, Vorsitzender des rund 580 Mitglieder zählenden Kreisverbandes, dass Schützenvereine bei der Vergabe von Ein-Euro-Jobs keine Berücksichtigung finden. Dies sei durch das Jobcenter Mansfeld-Südharz bisher abgelehnt worden. "Wir haben für dieses Jahr wieder Anträge gestellt", sagte Guhl.

In diesem Zusammenhang appellierte Hans-Ulrich Königshausen, Geschäftsführer des Kreissportbundes Mansfeld-Südharz, an die Vereine, stärker die Möglichkeiten zu nutzen, Fördermittel zu beantragen. "Auf unserer Internetseite finden Sie die Formulare dafür, die auch einfach auszufüllen sind", sagte Königshausen, der wie Guhl nicht mit Kritik an der Arbeit des Landessportbundes sparte. "Dort herrscht zu viel Bürokratie", sagte Guhl. Gleichwohl würdigte Königshausen unter dem Beifall der knapp 100 Schützen-schwestern und Schützenbrüder die engagierte Arbeit des Vorstandes und zeichnete den Vorsitzenden Andreas Guhl mit der Ehrennadel des Landessportbundes Sachsen-Anhalt in Silber aus.

Ferner stellten die 16 Vereine im Kreisschützenverband Sangerhausen die Weichen für das neue Wettkampfjahr auf den zwölf Schießständen der Region. Das startet am kommenden Wochenende mit den Kreismeisterschaften in den Luftdruckdisziplinen auf dem Schießstand in Pölsfeld. Dabei wird auch ein Problem deutlich. Die Schützenvereine im Altkreis Sangerhausen haben zunehmend mit Nachwuchssorgen zu kämpfen. "In Spitzenzeiten hatten wir fast 850 Mitglieder, momentan sind es noch 577", sagte Guhl. Darunter sind 128 Damen und 26 Jugendliche. Nach 2012 wolle man auch 2013 mit einem Tag der offenen Tür in den Schützenvereinen wieder mehr für den Sport und das Vereinsleben werben, hieß es.

Am Ende der Tagung wurden die Kreisschützenkönige proklamiert. Die waren Ende November beim Königsschießen in Dietersdorf ermittelt worden. Bei den Damen holte sich Martina Schulze (Schützenverein Uftrungen 1884) den Titel, bei den Männer lag am Ende Patrick Kaschner (Harzschützenverein 1990 Dietersdorf) vorn. Bei der männlichen Jugend wurde Maximilian Thomas (Schützenverein Uftrungen 1884) konkurrenzlos Schützenkönig, die weibliche Jugend hat mit Gina-Marie Dietrich eine Nachwuchskönigin vom Harzschützenverein Dietersdorf.