Schließung von Sparkassenfilialen Schließung von Sparkassenfilialen : Kreistagschef Born reagiert auf Proteste

Sangerhausen - Die Protestwelle gegen die geplante Schließung von Sparkassenfilialen und dem Abbau der Selbstbedienungstechnik zeigt erste Wirkungen.
Born warnt vor hohen Erwartungen
„Wir werden das Thema im Kreistag debattieren und dazu die Vorstände der Sparkasse einladen“, kündigte am Mittwoch Norbert Born (SPD), Vorsitzender des Kreistages Mansfeld-Südharz, an. Born reagiert damit auf eine Anregung des Kreisseniorenrates. Karina Kaiser, Vorsitzende der Interessenvertretung, hatte unter anderem kritisiert, dass die 2 500 Einwohner des Sangerhäuser Plattenbaugebiets „Am Rosarium“ (früher Othal) in Zukunft weder über einen Geldautomaten noch über einen Kontoauszugsdrucker der Sparkasse verfügen. Das Geldinstitut schließt seine Filiale und zieht sich komplett vom Standort zurück. Allerdings warnte Born vor zu hohen Erwartungen. „Die Geschäftspolitik ist allein Entscheidung des Vorstandes. Darauf haben wir keinen Einfluss“, sagte der Kommunalpolitiker.
In dem betroffenen Wohngebiet sammeln Einwohner seit Dienstag Unterschriften. Diese liegen im Supermarkt, im Mieterzentrum und weiteren Einrichtungen aus. Geplant ist, die Listen nach Pfingsten dem Kreistag zu übergeben. Eine ähnliche Protestaktion läuft in Oberröblingen. Auch dort soll die Sparkassenfiliale verschwinden, inklusive aller Automaten. Einwohner wollen erreichen, dass die Automaten erhalten bleiben.
Nach Schließung mehr Beratung
Die Sparkasse will aus Kostengründen Mitte des Jahres sieben ihrer 23 Filialen zusammenlegen beziehungsweise schließen. An sechs der ehemaligen Filialstandorte soll den Kunden künftig nur noch Selbstbedienungstechnik beziehungsweise die mobile Filiale zur Verfügung stehen. Im Gegenzug will das Geldhaus sein Beratungsangebot an den verbleibenden Standorten ausbauen. Die Sparkasse begründet den Schritt mit einem veränderten Kundenverhalten, rückläufigen Bevölkerungszahlen und einer angespannten Marktsituation. (mz)