1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Schalke-Fanclub «Blau-Weiße Schwäne»: Schalke-Fanclub «Blau-Weiße Schwäne»: «Oh Scotty, beam mich in das Stadion!»

Schalke-Fanclub «Blau-Weiße Schwäne» Schalke-Fanclub «Blau-Weiße Schwäne»: «Oh Scotty, beam mich in das Stadion!»

Von Wolfram Bahn 27.01.2002, 19:45

Eisleben/MZ. - Der imaginäre Wunsch an ein Crew-Mitglied der Enterprise kommt nicht von ungefähr. Der 34 Jahre alte gelernte Zimmermann ist nämlich wie die anderen, die sich hier vor dem Fernsehschirm versammelt haben, Mitglied des Eisleber Fanclubs "Blau-weiße Schwäne". Und nichts wünschen sich die "Schwäne" in diesem Augenblick mehr, als beim Triumph ihrer Elf hautnah dabei zu sein.

Wie im September des Vorjahres, als die Königsblauen in der neuen Arena den Erzrivalen Dortmund mit 1:0 bezwangen. "Wer das einmal erlebt hat, kommt nicht wieder weg von Schalke", meint Franziska Klitzsch, mit 22 die Jüngste im Fanclub, der sich damals nach dem Spiel gegen die "Zecken" gegründet hat. Mit einem Namen in Anlehnung an den Lutherschwan.

Fünf Leute machen bisher mit. Neben Fischer, dem "Chef" und seiner Tochter Franziska, die Kinderkrankenpflegerin ist, sind dies der Maurer Heino Mingram (24), der Schlosser Uwe Nagel (37) und Holger Bauer (36), der als Justizvollzugsbeamter in Volkstedt arbeitet. Er ist über seinen Vater Manfred (64), einen alten Schalkefan und Ehrenmitglied bei den "Schwänen", zum Anhänger der Königsblauen geworden. "Schalke ist ein Phänomen, das lässt sich nicht näher beschreiben", sucht er nach Erklärungen für die einzigartige Fangemeinde des Vereins aus dem Ruhrpott. Sogar auf den Fidschi-Inseln gibt es einen Fanclub, haben sie neulich übers Internet erfahren. "Leider ist es unheimlich schwer, an Karten ranzukommen", bedauert Mingram. So trifft man sich im Pub von Gastwirt Matthias Ezold (39), der zwar Bayern-Sympathisant ist, aber nicht in Tränen ausbricht, als seine Elf kurz vor Ultima noch das fünfte Tor kassieren.

Dafür brechen die anderen am Tisch in einen Freudentaumel aus. Biergläser werden gehoben, Gesänge angestimmt. Doch keiner rastet aus, auch sonst nicht. Denn, so betont Fischer: "Wir gehen mit Schalke durch dick und dünn, doch jede Gewalt lehnen wir rigoros ab."