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Sangerhausen Sangerhausen: Steiniger Weg und rosige Ausblicke

Von HELGA KOCH 19.10.2011, 14:39

SANGERHAUSEN/MZ. - Kaum vorstellbar, sagt Sangerhausens Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU), dass der Vertrag zur Gründung der Rosenstadt Sangerhausen GmbH auf zwei Seiten gepasst hat. Und völlig ausreicht! Vor zehn Jahren von der Stadt und dem Fremdenverkehrsverband Sangerhausen unterzeichnet, arbeitet das kommunale Unternehmen nach wie vor auf dieser Grundlage. Und es hat sich längst als Dienstleister im touristischen, kultur-künstlerischen und sogar gastronomischen Bereich etabliert. Für das Team um Geschäftsführer Uwe Schmidt also durchaus ein Grund, Partner und Wegbegleiter des zurückliegenden Jahrzehnts zu einer Feierstunde ins Glashaus einzuladen.

Dabei war der Weg mitunter auch steinig, wie der Rückblick zeigte. Kaum gegründet, musste die GmbH schon als Bauherr einspringen, weil der Stadt das Geld während der Bauarbeiten am neuen Eingangsbereich ausging. Die nächste Herausforderung folgte im Jahr 2003, als der weltbekannte Rosengarten sein 100-jähriges Bestehen feierte und noch mehr Besucher als in "normalen Jahren" anlockte, wie der damalige Chef des Rosenstadt Sangerhausen GmbH, Udo Michael, in trefflichen Worten beschrieb.

Die GmbH musste, weil sich die Sangerhäuser Gastronomen scheuten, auch diesen Bereich in eigener Regie aufbauen. 2004 nahm sie das Schaubergwerk und Bergbaumuseum Röhrigschacht in Wettelrode unter ihre Fittiche.

Inzwischen verzeichnet das Rosarium jährlich rund 120 000 Besucher. In Wettelrode kommen etwa 23 000 Gäste pro Jahr. Die Zahlen sind ziemlich stabil. Dazu tragen natürlich auch die Höhepunkte bei, etwa das Berg- und Rosenfest, der Rosenball und die Wahl der Rosenkönigin, das Fest der 1 000 Lichter, die Tage der offenen Tür, Veranstaltungen und Ausstellungen im Glashaus oder der Rosenarena - und schließlich der Weihnachtsmarkt. Andere Höhepunkte wiederum locken nach Wettelrode: Schachtkuchenfest und Glühweinwanderung, Kabarett unter Tage oder Bergmännische Weihnacht.

All das wird es auch in Zukunft geben. Und Neues außerdem. Etwa der Weltcup im Gewichtheben der Frauen, der im kommenden Jahr in der Rosenarena ausgetragen wird. "Wir haben eine große Nachfrage nach Trauungen im Rosarium. Bisher sind es zwischen 15 und 25 im Jahr. Mehr können wir im Moment noch gar nicht leisten", sagt Schmidt. Deshalb sei geplant, den ehemaligen Lesepavillon als Hochzeitszimmer umzugestalten.

Immer öfter werde das Glashaus genutzt, um Tagungen zu veranstalten, Jubiläen oder Präsentationen von Firmen zu begehen. "In diesem Jahr kommen wir insgesamt auf beinahe 100 Veranstaltungen", sagt Schmidt. Das Interesse steige sogar. Freilich sei auch wieder Sensibilität nötig, weil der Rosengarten ja vor allem als Park wahrgenommen werden soll.

Viele Gratulanten, die am Dienstagabend ins Glashaus kamen, haben die Anfänge der GmbH miterlebt, sie unterstützt und begleitet - und sind schon gespannt auf neue Ideen. Denn der Vertrag über die Partnerschaft mit der Stadt Sangerhausen, sagt der Geschäftsführer, gilt immerhin bis ins Jahr 2037.