Neues Gebäude für den Wasserverband Sangerhausen: Diskussion um Verwaltungsgebäude für den Wasserverband Südharz

Sangerhausen - Gänzlich überraschend kam das nicht: Auf Antrag von Maria Diebes, Fachbereichsleiterin für Stadtentwicklung und Bauen in Sangerhausen, ist der Beschluss über den strittigen Neubau eines Verwaltungsgebäudes für den Wasserverband Südharz von der Tagesordnung abgesetzt worden. Diebes vertritt die Kreisstadt in der Verbandsversammlung.
Ralf Mosebach aus der Gemeinde Südharz unterstützte den Antrag: „Seit der Bekanntgabe der Tagesordnung hat keine Gemeinderatssitzung bei uns stattgefunden, um uns darüber zu verständigen.“ Südharz habe das Vorhaben schon 2019 abgelehnt, sagte er.
Neues Verwaltungsgebäude für den Wasserverband Südharz
Allerdings wurde das Thema im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung nochmals besprochen, wie Geschäftsführerin Jutta Parnieske-Pasterkamp am Montag bestätigt hat. Außerdem kündigte sie bereits an: „Der Beschluss wird in der nächsten Verbandsversammlung am 13. November wieder auf der Tagesordnung stehen.“
Zu dem Artikel „Neubau für zehn Millionen?“, MZ vom 23. September, hatte Parnieske-Pasterkamp korrigiert, dass laut aktueller Untersuchung die Investitionskosten für den Neubau in der Lengefelder Straße auf 8,87 Millionen Euro geschätzt würden, dies beinhalte die Kosten für den Erwerb eines Grundstücks und die Erweiterung der Halle. Die Bruttogrundfläche betrage nun 3.143 Quadratmeter, sei also gegenüber den Plänen aus dem Jahr 2017 „leicht reduziert“ worden. „Die Investitionssumme für das Gebäude alleine beträgt in der Kostenschätzung 2020 8,13 Millionen Euro.“ Nur diese Zahl sei mit der Kostenschätzung von 2017 vergleichbar.
Als 2014 ein Neubau für 49 Mitarbeiter neben der Technikhalle auf dem Brühl erwogen wurde, ging es um 3,14 Millionen Euro, so die Geschäftsführerin. 2017 habe man die Kosten fürs Gebäude und 73 Mitarbeiter auf 8,14 Millionen Euro geschätzt, aktuell - für 76 Mitarbeiter und die leicht verringerte Fläche - auf 8,13 Millionen Euro. Hinzu kämen 2017 ebenso wie 2020 Kosten für die Halle und den Parkraum (571.000 Euro), die konjunkturbedingte Preissteigerung (um fünf Prozent), die Zwischenfinanzierung (102.000 Euro) und Bauherrenaufgaben (274.000 Euro). Unterm Strich wären das 9,5 Millionen Euro. (mz)