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Sangerhausen Sangerhausen: Blumen wie im Paradies

Von Sophie Elstner 15.10.2012, 17:25

Sangerhausen/MZ. - Besonders stolz ist der Rentner, der früher im Rosarium tätig war, auf seine Engelstrompeten. Diese zählen gleichzeitig zu den empfindlichsten Pflanzen in seinem Garten, berichtet er. "Sie erfrieren als erstes, wenn es nachts schon mal kalt wird."

Dabei haben die Engelstrompeten gerade im Sommer einen hohen Bedarf an Wasser, wenn es nicht geregnet hat. "Pro Topf muss ich an heißen Tagen zwischen 25 und 30 Liter gießen", so Hesse. "Insgesamt komme ich da täglich auf 400 bis 500 Liter, normal sind 200 bis 300."

Neben Zierpflanzen kann man in Hesses Garten auch zwölf verschiedene Tomatensorten finden. "Ob man es glaubt oder nicht, alle schmecken anders", freut sich der Gartenfreund.

Seine Pflanzen, darunter befinden sich auch viele Exoten wie zum Beispiel ein Puderquastenstrauch, ein Seidenbaum, Paradiesvogelbusch und Passionsblumen, überwintert Hesse im Keller oder in einem eigens angelegten Überwinterungsraum im Schuppen. Dabei macht es einen Unterschied, wie kühl die Pflanzen stehen dürfen.

Die eher weniger empfindlichen Pflanzen, dazu zählen unter anderem Schmucklilien, Enzianbaum, Schönmalven, Veilchensträucher, Zimmertanne, Bleiwurz und Hammerstrauch, können im Schuppen bei 2 bis 5 Grad Celsius eher kühl stehen. "Wichtig ist, dass kein Frost herrscht", so Hesse.

Im Gegensatz dazu brauchen Engelstrompeten, Fuchsien und andere Exoten ein etwas wärmeres Winterquartier. "Im Keller bei etwa zehn Grad Celsius werden sie gelagert", berichtet der Rentner.

Insgesamt benötigen Hesse und seine Frau zwei bis drei Tage, um alle Pflanzen winterfest zu machen. "Wenn es schnell gehen muss und plötzlich kalte Temperaturen angekündigt sind, rücke ich alles in den Schuppen und arbeite später auf. Mit den Pflanzen bin ich dabei nicht zimperlich", erklärt er. Viele der Gewächse müssten mehr oder weniger radikal geschnitten werden, bevor sie in den Überwinterungsraum im Schuppen oder in den Keller einziehen dürfen.

Heinz Hesse, der gelernter Baumschulgärtner ist, schätzt die letzten Winter als zu kalt für manche Gewächse ein. "Gerade für Rosengewächse war es im vergangenen Winter problematisch, da es im Januar relativ warm war. In den Pflanzen war schon Saft, danach hatten wir im Februar einige sehr kalte Tage mit minus 20 Grad. Dadurch haben viele Pflanzen Schaden genommen."

Für die Zukunft schmiedet Heinz Hesse mit seiner Pflanzensammlung große Pläne. "Ich habe mir seit einiger Zeit vorgenommen, alle meine Pflanzen zu etikettieren, auch mit den lateinischen Namen und dem Herkunftsland. Leider waren die Winter dafür bislang immer zu kurz", lacht er.