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Pachtverträge werden nicht verlängert Pachtverträge werden nicht verlängert: Das Aus für den Park in Rotha?

Von FRANK SCHEDWILL 05.01.2015, 10:20

Rotha - Der 1974 angelegte Park in der Mitte des Sangerhäuser Ortsteils Rotha steht möglicherweise vor dem Aus. Mindestens zwei der bisher neun privaten Grundstückseigentümer wollen nach Angaben von Ortsbürgermeisterin Dorothea Süß die bisherigen Pachtverträge mit der Stadt nicht verlängern. Dadurch kann die Anlage künftig nicht mehr wie bisher von der Öffentlichkeit genutzt werden.

Satzung zurückgezogen

Die Stadtverwaltung hatte eigentlich eine sogenannte Vorkaufsrechtssatzung in den Stadtrat einbringen wollen, um die Flächen langfristig von den Eigentümern zu erwerben. Ziel sei es gewesen, den Park für die Rothaer zu erhalten, sagte Torsten Schweiger, der zuständige Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung und Bauen. Nach der Ankündigung der Grundstückseigentümer zog die Verwaltung die Vorlage aber wieder zurück.

Könnte die Stadt alle Grundstücke erwerben, wäre dafür eine Summe von insgesamt etwa 36.000 Euro notwendig gewesen, sagte Schweiger. Die Erneuerung der maroden Fußwegbeleuchtung in dem Park würde zusätzlich 15.000 Euro kosten.

Stadt ist nicht länger für Verkehrssicherheit zuständig

Stadtsprecherin Marina Becker sagte, in Rotha müsse nun erst mal geklärt werden, wohin die Reise künftig gehen soll. Allerdings, betonte Becker, sei die Stadt mit dem Auslaufen der Pachtverträge nicht mehr für die Verkehrssicherheit auf dem Gelände zuständig.

Ortsbürgermeisterin Süß sagte, dass der Ortschaftsrat weiter für eine öffentliche Nutzung der Fläche sei. Allerdings könnten die Grundstücksbesitzer mit ihrem Eigentum tun und lassen, was sie wollen. Süß will das Thema am heutigen Montag, 5. Januar, in einer Versammlung des Heimatvereins nun noch einmal ansprechen.

Schadensersatz nach Fällaktion?

Zuletzt hatte eine Baumfällaktion in der Parkanlage für Diskussionen gesorgt: Die Stadt hatte aus Sicherheitsgründen auf den gepachteten Grundstücken Bäume fällen lassen. Anwohner monierten, dass die Bäume zum einen noch gesund und zum anderen die Stadt für die Arbeiten auf den Privatgrundstücken nicht zuständig sei. Die Stadtverwaltung wies das zurück. Sprecherin Marina Becker begründete die Fällaktion damit, dass die Bäume nicht mehr standsicher gewesen seien.

Außerdem habe die Stadt damals auf den fremden Grundstücken handeln müssen: Da sie das Gelände des Parks der Öffentlichkeit angeboten habe, hätte sie dort auch die Verkehrssicherheit garantieren müssen. Einer der Grundstückseigentümer will laut Stadt außerdem Schadensersatz für die gefällten Bäume. (mz)