Neuer Wanderweg im Kyffhäuserkreis Neuer Wanderweg im Kyffhäuserkreis: Auf den Spuren des Dichters Novalis

Tilleda - Am Kyffhäuser können Touristen künftig auf den Spuren eines Dichters wandern. Der thüringische Kyffhäuserkreis und die Stadt Kelbra planen zwischen Artern und der Unterburg am Kyffhäuser einen länderübergreifenden Novaliswanderweg. Die rund 30 Kilometer lange Strecke soll an den wohl bedeutendsten Vertreter der deutschen Frühromantik erinnern.
Novalis, der eigentlich Friedrich von Hardenberg hieß, war am 2. Mai 1772 in Oberwiederstedt bei Hettstedt geboren worden. Er besuchte die Schule in Eisleben, studierte Jura, Mathematik und Philosophie in Jena, Leipzig und Wittenberg. Ab 1799 war er in der Region in und um Artern als Salinenassessor unterwegs. Die Gegend inspirierte Novalis zu seinem Roman „Heinrich von Ofterdingen“. In dem Werk schildert er eine Wanderung auf den Kyffhäuser: „Ich ging nach dem Harze mit überaus schnellen Schritten... Ich hielt mich nicht auf dem Wege, sondern immer feldein durch Thal und Wald, und bald kam ich an einen hohen Berg. Als ich oben war, sah ich die goldene Aue vor mir, und überschaute Thüringen weit und breit, also daß kein Berg in der Nähe umher mir die Aussicht wehrte. Gegenüber lag der Harz mit seinen dunklen Bergen, und ich sah unzählige Schlösser, Klöster und Ortschaften…“, heißt es darin.
Auf dem Weg sollen Touristen die Wanderung des Schriftstellers nachvollziehen können. Die Strecke verläuft auf bereits vorhandenen Wegen, wie dem Kaiserweg oder dem Kyffhäuserradweg. Sie führt von Artern über Ichstedt nach Tilleda und weiter zur Unterburg am Kyffhäuser zum sogenannten Novalisblick. Von dort hat man eine imposante Aussicht in die etwa 250 Meter tiefer gelegene Goldene Aue.
Im Kyffhäuserkreis sei der Weg bereits ausgeschildert und zwar mit einer blauen Blume, sagt Eckhard Geyer, Tourismus-Sachbearbeiter im Landratsamt in Sondershausen. In Sachsen-Anhalt soll die Ausschilderung demnächst erfolgen. Landrätin Angelika Klein (Die Linke) hat am Donnerstag dazu 2 000 Euro aus dem Zukunftsfonds an die Stadt Kelbra übergeben. Das Geld hatte der Kreisausschuss zur Verfügung gestellt. Mit der Summe sollen die Schilder und eine Infotafel nahe der Königspfalz in Tilleda finanziert werden. Geplant sei, Schilder und Tafel nun so schnell wie möglich anzufertigen und zu montieren, sagte Britta Gaßmann vom Bauamt der Verbandsgemeinde „Goldene Aue“. Offiziell eingeweiht wird der Novalisweg vermutlich im kommenden Monat. (mz)