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Nach langem Leerstand Nach langem Leerstand: Diese Pläne hat die neue Betreiberin fürs Sangerhäuser Fischeck

Von Frank Schedwill 06.10.2020, 06:30
Karin Spiegel in ihren neuen Geschäftsräumen in Sangerhausen. Auch die Außenfassade strahlt seit kurzem wieder leuchtend grün-blau.
Karin Spiegel in ihren neuen Geschäftsräumen in Sangerhausen. Auch die Außenfassade strahlt seit kurzem wieder leuchtend grün-blau. Maik Schumann

Sangerhausen - Fast zwei Jahre lang stand es leer. Ab Donnerstag dieser Woche wird im Fischeck im Sangerhäuser Zentrum wieder verkauft. Karin Spiegel, die bisher den Naturkostladen in der Bahnhofstraße betrieb, hat die Räume in der Kylischen Straße 38 gemietet, will ihr Geschäft dort ausbauen und weiterführen. „Ich habe die Schließung des Fischladens immer bedauert, weil ich es vor allem für die Kunden schade fand“, sagt die Geschäftsfrau.

Sie habe sich deshalb intensiv Gedanken gemacht, wie man den Fischladen erhalten könne. Dabei, so gibt sie zu: Bedenken habe sie schon gehabt. „Ich bin nicht mehr die Jüngste“. Meine Kinder wollen das Geschäft aber später weiterführen. Beide sind auch in einem Bioladen und Bistro in Querfurt tätig.

Sangerhausen: Naturkostladen zieht ins Fischeck

Und dann seien da noch „die Großzügigkeit und das Entgegenkommen des Vermieters“ gewesen. „Hier trafen wirklich mehrere Interessen aufeinander“, sagt Spiegel. Nun habe das lange Warten aufgrund des notwendigen Umbaus des denkmalgeschützten Gebäudes ein Ende.

Der Naturkostladen ziehe aus der Bahnhofstraße in die Kylische und werde durch ein Bio-Bistro erweitert, das „mit vielen schönen Nuancen aufwartet“, wie die Chefin wirbt. Unter anderem werde es eine offene Küche mit Tresen geben, an dem jeder Kunde sehen könne, wie das Essen zubereitet werde. Nur der Fisch werde wegen etwaiger Gerüche weiterhin separat gebraten. „Wir machen weiter mit Fischbrötchen, Fischgerichten und Fischverkauf. Ich weiß, dass das von vielen Sangerhäusern sehnsüchtig erwartet wird.“

Gastraum mit 20 Sitzplätzen: „Hier kann man einfach mal faul sein“

Neu sei ein Gastraum mit 20 Sitzplätzen, der „Zum Faulenzerstübchen“ heißen soll. „Hier kann man einfach mal faul sein, zugucken, was gutes essen und trinken“, sagt Spiegel. Vielleicht spiele auch jemand mal etwas auf dem alten Klavier, das von der Firma Alfred Herrmann aus Sangerhausen hergestellt wurde. Es sei wie die alten aufgearbeiteten Stühle ein Geschenk von Kunden. Herzstück bleibe aber der Naturkostladen, dessen Angebot unter anderem um Wildfleisch und -wurst aus dem Südharz erweitert wird.

Spiegel: „Wir wollen so an die Tradition des ,Ersten Hauses für gute Lebensmittel Alfred Schmok’ anknüpfen.“ So hieß das Geschäft einst. Der alte Name prangt auch an der stadtbekannten Außenfassade, die nach einer Reinigung jetzt wieder leuchtend grün-blau strahlt. (mz)