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Nach der Wahl in Sangerhausen Nach der Wahl in Sangerhausen: Das sagen die ausgeschiedenen Kandidaten

Von Grit Pommer 25.04.2017, 14:00
In Sangerhausen und den Ortsteilen wird ein neuer Oberbürgermeister gewählt.
In Sangerhausen und den Ortsteilen wird ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Symbolbild/Schumann

Sangerhausen - Das war’s - Gerald Neuschl wird in Sangerhausen nicht mehr für ein politisches Amt kandidieren. Das erklärte er auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung. „Jetzt wäre die Zeit für eine Veränderung in Sangerhausen reif gewesen. Wenn das von der großen Mehrheit der Bürger nicht gewollt ist, dann ist das eine klare Aussage“, so Neuschl, der seinem Wahlergebnis dennoch Positives abgewinnen konnte. „Dafür, dass ich nur ein kleines Budget hatte, bin ich mit dem Ergebnis zufrieden“, sagte er. In der ersten Runde der Oberbürgermeisterwahl am Sonntag war Neuschl mit knapp 11,6 Prozent Stimmenanteil Vierter geworden.

Gerald Neuschl ist unzufrieden über schlechte Wahlbeteiligung

„Womit ich natürlich nicht zufrieden bin, ist die schlechte Wahlbeteiligung“, stellte Neuschl außerdem fest. Dass fast zwei Drittel der Stimmberechtigten zu Hause geblieben sind, findet er schlimm. „Da wurde Demokratie ganz einfach verpennt“, sagte er. Gibt er den 991 Leuten, die in der ersten Runde seinen Namen angekreuzt haben, eine Wahlempfehlung für die Stichwahl am 7. Mai? Auf diese Frage kam ein schnelles, klares Nein. „Das soll jeder selbst entscheiden“, sagte Neuschl.

Linke-Kandidat Hüttel enttäuscht über verpassten Einzug in Stichwahl

Holger Hüttel, dem Kandidaten der Linken, war die Enttäuschung über den verpassten Einzug in die Stichwahl auch am Tag nach der Wahl noch anzumerken. Er hatte fest damit gerechnet, dass es in Sangerhausen wie schon vor sieben Jahren zum Stechen zwischen den Bewerbern von CDU und Linke kommen würde. Am Ende fehlten ihm aber drei Prozentpunkte oder exakt 260 Stimmen auf Sven Strauß von der SPD.

„Ich kann mir das gute Ergebnis der SPD eigentlich nur mit dem Schulz-Effekt erklären“, sagte Hüttel. Bisher seien die Sozialdemokraten in Sangerhausen noch nie so stark gewesen. Entgegen allen Erfahrungen aus früheren Wahlen hatte die Linke zudem ausgerechnet in der Stadt schlecht abgeschnitten. Dort hatte bisher stets ihre Stärke gelegen. „Ob wir jetzt mit einem CDU- oder SPD-Oberbürgermeister, deren Parteien ja beide im Land mitregieren, die Kommunalfinanzen besser in den Griff bekommen, ist mehr als fraglich“, meinte Hüttel.

Gibt er seinen Wählern eine Empfehlung für die Stichwahl? Das wollte Hüttel am Montagabend mit Vertretern des Ortsverbandes seiner Partei und der Bürgerinitiative Ortsteile Sangerhausen besprechen. Die BOS hatte seine Kandidatur unterstützt.

Einzelbewerber Patrick Graul will Gespräche mit Poschmann und Strauß führen

Einzelbewerber Patrick Graul nimmt sein Abschneiden auf dem fünften und letzten Platz unterdessen locker und sieht vor allem das Positive: „Immerhin haben mir fast 400 Menschen ihre Stimme gegeben“, sagte er im Gespräch mit der MZ.

Mit einer Empfehlung für die Stichwahl hält auch er sich noch zurück und will sie von Gesprächen abhängig machen, die in dieser Woche geplant sind. „Unser Verein Südharzer Brockenwichtel hat am Freitag einen Termin mit dem Oberbürgermeister wegen der geplanten Neuauflage des Sangerhäuser Osterfeuers“, sagte Graul. Der Verein will sich ab dem nächsten Jahr um die Ausrichtung der Veranstaltung kümmern, die in Sangerhausen mehrere Jahre ausgefallen ist. Auch mit SPD-Stichwahlkandidat Sven Strauß werde man sich zu einem Gespräch treffen. (mz)