MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Rothenburg hat ganz viel Geschichte

Sangerhausen - Einige Rätselfreunde dachten, das Rätselfoto der letzten Woche zeigt den Burghof des Kyffhäusers. Die Richtung stimmte zwar, die Antwort aber ist falsch, denn es handelt sich um die Rothenburg. Erstaunlicherweise war der Rätselpostkasten sehr, sehr gut gefüllt. Damit hätte die Redaktion so nicht gerechnet.
Das Rätselfoto wurde von Gisela Rohde aus Kelbra zur Verfügung gestellt. Ingrid Eberhardt aus Kelbra, die die Lösung wusste, schreibt: „Bei dem gesuchten Rätselfoto handelt es sich um die Rothenburg nahe Kelbra. Diese Burg war früher ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste aus nah und fern. Leider wurde es der Öffentlichkeit mit der Besitzübernahme als Ferienheim der Nationalen Volksarmee zu DDR-Zeiten entzogen. Nun ist es im Privatbesitz und das Anwesen wird Tag und Nacht durch einen Wachdienst bewacht. Zum Leid der Wanderer, denn früher zog sich entlang der Grundstücksgrenze der offizielle Hauptwanderweg von Kelbra zum Kyffhäuser. So gibt es diesen Weg durch den Besitzerwechsel leider nicht mehr.“ Für Achim Duttke war der Hinweis zur Lösung es Rätselfoto wichtig. Er schreibt: „Ihr Hinweis zur Lage des Rätselmotivs war wichtig und korrekt. Wie schon oftmals verhalf mir mein Fotografierhobby wieder zur schnellen Lösung des Rätsels. Kurioserweise hatte ich nämlich am 31. Mai 2008 das Gebäude aus fast der gleichen Richtung, aus der das Rätselfoto entstand, fotografiert.“ Dieter Schwarz erinnert sich: „In meiner Kindheit bin ich oft von Roßla mit meinen Eltern bzw. Großeltern zu Fuß nach Kelbra und von dort über die Allee und den steilen Wanderweg zur Rothenburg gegangen, um dann auf der Terrasse zu sitzen. Von der oberen Terrasse hatte man einen wunderbaren Ausblick in den Westteil der 'Goldenen Aue' bis nach Nordhausen. Zu dieser Zeit war auch der Turm der Burgruine noch zugänglich, von wo man einen guten Rundblick hatte. Auf dem Turm war eine eiserne 'Ölpfanne' installiert, wo sicherlich im Mittelalter Warnfeuer entzündet wurden.“
Namen verdankt sie wahrscheinlich dem roten Sandstein
Horst Ramm weiß mehr zum Hintergrund der Rothenburg. Er schreibt: „Diese Burg wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts auf einem steilen, nach Norden vorspringenden Bergvorsprung im Kyffhäusergebirge errichtet. Ihren Namen verdankt sie wahrscheinlich dem roten Sandstein, der als Baustoff diente. 1103 gibt es Erwähnungen eines Christian von Rothenburg. In dieser Zeit wurden die ersten Gebäude der Burganlage errichtet, später erfolgten Umbauten und Ergänzungen. Um 1209 starben die Rothenburger aus und der Graf von Beichlingen wurde neuer Burgherr. Nach dem Tod der letzten Angehörigen im Jahre 1576 verfiel die Burganlage. Erst in der Zeit der Romantik wurde die Burganlage wieder mehr Beachtung geschenkt. Ab 1899 befand sich eine kleine Gaststätte auf der Burganlage. Um die Jahre 1845 und 1890 wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt. 1906 wurde der Bismarckturm in die bestehende Anlage hineingebaut. Die Unterburg wurde während der DDR-Zeit als Gasthaus der Volksarmee genutzt und die gesamte Anlage nach der Wende von der TLG in private Hand verkauft.“ Die Lösung wussten auch: Rainald Klette, Günter Burghardt, Käte Moritz, Uta Probst, Loretta Oklitz, Christa Brötzmann, Jutta Hinsching, Anneliese Hinsching, Ottomar Hundt, Wolfgang Fricke, Michael Krüger, H. Seidel, Klaus Thieme, Ronald Unger, Uwe Werfel, Ulrich Reinboth, Horst Kundlatsch, Carina Sperling, Barbara Schade, Armin Matzke, Walter Pfeifer und Hans-Joachim Kuhnt. (mz)
Die 15 Euro gewinnt diese Woche Ursula Härtel. Herzlichen Glückwunsch. Einsendeschluss für die neue Raterunde ist der 12. November.
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