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MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Abraumhalde vom Bernhard-Koenen-Schacht bei Niederröblingen war gesucht

Von Grit Pommer 08.09.2017, 06:00
Gesucht war die Abraumhalde bei Niederröblingen.
Gesucht war die Abraumhalde bei Niederröblingen. Rebecca Kandel

Sangerhausen - Das jüngste Rätselfoto war auf den ersten Blick einfach. Eine Schachthalde, klar. Aber welche genau? Denn von den typischen Spitzkegeln, zu denen der Abraum aus den Schächten aufgetürmt wurde, gibt es in unserer Gegend gleich drei: in Sangerhausen, Niederröblingen und Nienstedt.

Die meisten Rätselfreunde konnten trotzdem die Halde des Niederröblinger Bernhard-Koenen-Schachtes richtig zuordnen. Und viele hatten noch ein paar zusätzliche Informationen über den früheren Schachtbetrieb parat. „Die Halde entstand im Zeitraum zwischen dem Teufbetrieb ab dem 1. September 1958 und dem Ende der Produktion 1990“, schreibt zum Beispiel Angelo Hans Mende.

Leser Angelo Hans Mende sagt, dass der Kegel  eine Höhe von 125 Metern über Gelände erreicht hat

Er weiß zudem zu berichten, dass der Kegel eine Höhe von 125 Metern über Gelände erreicht und dass hier auf rund 14 Hektar Fläche etwa sieben Millionen Kubikmeter Gestein angehäuft sind.

„Aus dem Grubenfeld der gesamten Schachtanlage Bernhard Koenen wurden insgesamt 13,935 Millionen Tonnen Erz mit einem Metallgehalt von 315.000 Tonnen Kupfer und 1579 Tonnen Silber gefördert“, so Mende weiter. 1967 habe der Schacht mit 4 700 Menschen die größte Belegschaftsstärke gehabt, in den 80-er Jahren sei sie dann auf etwa 3 700 abgesunken.

„Wenn ich es noch richtig weiß, wurde von 1952 bis 1956 geteuft und 1958 mit der Kupfererzförderung begonnen“, schreibt Volkmar Ebermann. Die kleinere Halde, die direkt an der großen liegt, sei auch bearbeitet worden. „Dort wurden Erzzüge für Hettstedt beladen“, so Volkmar Ebermann. „Denn der Schacht in Niederröblingen, besser bekannt als BKS1, hatte auch einen Bahnanschluss - aber nur als Betriebsbahn. Heute geht da ein Radweg lang.“

Leserin Irmhild Gothe erinnert an das verheerende Grubenunglück im Januar 1987 in Niederröblingen

Wolfgang Fricke weiß unterdessen, dass die kleinen Halden im Vordergrund vom Teufen der Schachtröhre und dem anfänglichen Abraum der ersten Füllortstrecken stammen. „Dort wurden die Förderwagen mit der Akku-Lok transportiert und entleert. Diese Anlage hieß ’Terakonik’. Es war bei jedem Wetter für die Leute ein schwere Arbeit. Später wurde der gesamte Abraum über eine lange Eisenkonstruktion vom Treibehaus bis zum Kopf des Höhenförderers mit großen Seilgondeln transportiert“, berichtet Wolfgang Fricke.

Irmhild Gothe erinnert an das verheerende Grubenunglück, das sich im Januar 1987 in Niederröblingen ereignet hat. Bei einem Brand unter Tage kamen damals drei Bergleute ums Leben.

Die richtige Anwort wussten: Volkmar Schreyer, I. Stößel, D. Kuhn, Ronald Unger, Sabine Schmidt, Horst Kundlatsch, Wolfgang Fricke, Volkmar Ebermann, Wolfgang Steffen, Barbara Rühle, Karsten Schirmer, Thomas Jebok, Carina Sperling, Patrick Lange, Klaus Suckau, Angelo Hans Mende, Roswitha Waletzki, Heidelies Ecke, Ottomar Hundt, Gitta Haase, Michael von Hoff, Walter Pfeifer, K. Moritz und Irmhild Gothe. Gewonnen hat Volkmar Ebermann. Herzlichen Glückwunsch!

Und jetzt auf zur nächsten Rätselrunde, die in die Goldene Aue führt. Einsendeschluss ist Mittwoch, der 13. September. (mz)