1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. MZ-Gartenolympiade: MZ-Gartenolympiade: Riesige Zucchini gedeiht in Emseloh

MZ-Gartenolympiade MZ-Gartenolympiade: Riesige Zucchini gedeiht in Emseloh

Von Helga Koch 03.08.2017, 06:00
André Becker aus Emseloh zeigt den riesigen Zucchino, der fast einen Meter lang ist.
André Becker aus Emseloh zeigt den riesigen Zucchino, der fast einen Meter lang ist. Maik Schumann

Emseloh - Das sieht nach einem Rekord aus, zumindest bei der diesjährigen MZ-Gartenolympiade: In André Beckers Garten in Emseloh wachsen eine üppige Zucchini-Ernte und ein ausgesprochenes Prachtexemplar von Zucchino heran. „Ich habe vorige Woche mal gemessen“, sagt der 35-Jährige. „Da war die Frucht 98 Zentimeter lang. Inzwischen ist sie vielleicht noch ein bisschen gewachsen.“

Emseloher bewirtschaftet rund 2.500 Quadratmeter Garten

André Becker bewirtschaftet rund 2.500 Quadratmeter in Emseloh. Das bedeute täglich eine Stunde Gartenarbeit, schätzt er. Doch Freundin Nadine lässt das nicht gelten; es seien wohl eher zwei oder drei, wirft sie lachend ein. „Vor vielen Jahren hatte ich schon mal einen sehr großen Kürbis hinter dem Haus“, sagt Becker. „Jetzt wollte ich mal was Verrücktes machen und habe mir Zucchini- und Kürbissamen übers Internet bestellt.“ Und der Samen der Sorte Marrow gedieh wirklich prächtig. Dass reichlich Früchte wachsen, daran haben Bienen großen Anteil; die Bienenstöcke stehen ungefähr einen halben Kilometer entfernt.

Zum 19. Mal wird in diesem Jahr die gemeinsame Gartenolympiade von Mitteldeutscher Zeitung und des Kreisverbandes der Gartenfreunde Sangerhausen veranstaltet. Aufgerufen sind wieder alle Hobbygärtner, die in der Kleingartenanlage, am eigenen Haus oder auf ihrem Balkon Pflanzen züchten, Gemüse ernten oder schöne Blüten bewundern, sich zu beteiligen.

Gesucht werden wie in jedem Jahr Kuriositäten, Gartenschätze und die jeweils größten Früchte. Und auch die Kinder sind in einer eigenen Kategorie aufgerufen, teilzunehmen. Sie steht unter der Überschrift „Die Heimat im Garten entdecken“.

Mitmachen ist dabei ganz einfach: Einsendungen sind per E-Mail an die Mitteldeutsche Zeitung Sangerhausen, [email protected], oder an den Kreisverband der Gartenfreunde, [email protected], per Post an die MZ-Lokalredaktion in 06 526 Sangerhausen, Grauengasse 1 c möglich. Telefonisch kann man sich in der Redaktion unter der Nummer 03464/54 40 61 50 melden.

Normalerweise wird das Gemüse geerntet, wenn die Früchte noch ziemlich klein und zart sind. „Aber eine Frucht wollte ich richtig groß werden lassen“, erzählt der Hobby-Gärtner. Seine Freunde hätten ganz schön gestaunt, als sie das Riesen-Exemplar zu Gesicht bekamen. Doch wie schwer der Riesen-Zucchino ist, kann Becker nicht mal genau sagen. „Der wiegt bestimmt 40  Kilogramm. Mindestens.“

Von der Menge her könnte der 35-Jährige also ganz Emseloh zum Essen einladen. Doch daraus wird nichts. „In dieser Größe kann man Zucchini nicht mehr essen. Die sind garantiert giftig.“ Die dunkelgrüne Farbe deute darauf hin, dass Bitterstoffe drin sind. „Dann wird’s gefährlich.“

Schließlich gab es schon Horrormeldungen. Vor zwei Jahren hatte sich ein älteres Ehepaar aus Baden-Württemberg mit einem Gemüse-Eintopf vergiftet, in dem Zucchini enthalten waren. Die Bitterstoffe hatten dazu geführt, dass der Mann an den Folgen gestorben war.

Manche Früchte der Zucchini können bitter schmecken und giftig sein

Zucchini gehören zu den Kürbisgewächsen, sie stammen aus Südeuropa. Die Früchte enthalten relativ viel Wasser. Grün oder gelb, mitunter auch weiß gestreift, gibt es das Gemüse in länglicher oder runder Form.

Zucchini lassen sich aus selbst gesammeltem Saatgut vermehren, aber es ist Vorsicht geboten. Denn sie kreuzen sich gern mal mit Kürbissen oder Zierkürbissen. Manchmal schmecken Früchte der Nachzucht bitter und sind giftig, weil sie Cucurbitacin enthalten. Aus den Kultursorten, die es im Handel gibt, ist dieser Stoff herausgezüchtet worden.

Bei André Becker und Freundin Nadine kommen also nur wesentlich kleinere Zucchini auf den Tisch. „Am liebsten essen wir sie in kleine Scheiben geschnitten und entweder angebraten oder mit Ei paniert, meistens zum Abendbrot“, erzählt der Emseloher. Gewürzt werde nach Geschmack. Einen guten Zweck wird das Prachtexemplar aber trotzdem erfüllen. Der Emseloher will den Samen sammeln und verkaufen oder verschenken, wie er sagt. Der deutsche Rekord liege übrigens bei etwas mehr als 53 Kilogramm. Ob er den knacken kann? (mz)