Musikschule Mansfeld-Südharz Musikschule Mansfeld-Südharz: So werden Babys an die Musik herangeführt

Sangerhausen - Nastasia hat ihre kleinen Finger fest um die Trommelstäbe geschlossen. Neugierig betrachtet sie das neue Spielzeug und blickt zu ihrer Mama Julia Fribus: Die hat ja auch welche in der Hand! Nastasia sitzt auf ihrem Schoß, doch so bald die Kinder um sie herum anfangen zu singen, fällt es schwer, die junge Dame zu halten. Vergnügt strampelt sie mit den Füßchen und schlägt auch mal zaghaft auf das Klangplättchen, das auf dem Teppich liegt: „Bing“. Nastasia lacht.
Nur wenige Eltern nutzen Angebot der Musikschule in Sangerhausen
Mit ihren sieben Monaten gehört sie zu den jüngsten Schülern der Kreismusikschule. Denn Nastasia hätte schon jetzt Rhythmus im Blut, freut sich Julia Fribus. Die junge Mutter würde gern noch öfter mit ihrer Tochter zu den Eltern-Kind-Kursen nach Sangerhausen kommen: „Doch uns fehlen andere Babys, die mitmachen“, weiß sie.
Wenn Lehrerin Irina Ehlis mit den Kleinsten musizieren will, dann sind sie häufig nur zu zweit oder zu dritt: Mütter sitzen mit ihren Kindern im Kreis, Ehlis hat ihre Puppe Luzie in der Hand und stimmt ein fröhliches Lied an. Es sei ein Musikkurs mit Händen und Füßen, erklärt sie, mit viel Bewegung und jeder Menge Spaß.
„Alle Kinder haben doch von Natur aus Freude an Musik“, meint Ehlis. Seit zwölf Jahren unterrichtet die Pädagogin an der Musikschule in Sangerhausen und Eisleben. „Ich spiele Akkordeon und lehre nebenbei Klavier, doch bald hatte ich die Idee, mich verstärkt um die Jüngsten zu kümmern.“ Denn Ehlis hat, wie sie selbst sagt, ein Herz für Kinder.
Babys ab viertem Lebensmonat können in Kurs einsteigen
„Ich glaube ja an so viele versteckte musikalische Talente. Je früher wir sie finden, umso besser“, sagt sie. Babys können bei ihr ab dem vierten Lebensmonat einsteigen. Erst mit drei Jahren beginnt die Früherziehung auf Kleinkind-Niveau. „Ich erwarte natürlich keine Leistung“, sagt die Lehrerin und lacht: „Das sind doch Babys, die sollen einfach mit ihren Eltern Spaß an der Musik haben.“
Es sei wichtig, dass die Kinder mit einer festen Bezugsperson zum Unterricht kommen. Das können Muttis, Vatis oder Großeltern sein. „Hauptsache, der Erwachsene ist immer dabei. Das ist gut für die gemeinsame Erfahrung“, findet Ehlis. Doch bei den Baby-Kursen fehlen ihr in Sangerhausen und Eisleben die Teilnehmer. Besser sieht es da bei den Anderthalb- bis Dreijährigen aus.
Viele der besten Musikschüler haben im Baby-Kurs angefangen
Die zweijährige Janne steht gerade auf der Schwelle zwischen Baby- und Kleinkindkurs. Warum sie schon so früh in die Musikschule kommt? „Wir sind einfach eine musikalische Familie“, erzählt ihre Mutter Lydia Müller, selbst Akkordeonspielerin. „Vielleicht schlägt ja Janne in dieselbe Richtung.“
Probieren könne man es allemal, findet Irina Ehlis, die auch Vorschulkinder spielerisch an die Musik heranführt: „Viele unserer besten Schüler haben mal im Baby-Kurs angefangen“, erinnert sie sich. Mit den Kleinkindern übt sie sogar schon auf Instrumenten wie dem Xylofon oder der Triangel. Sie tanzt mit ihnen, um Rhythmus und Koordination zu trainieren. „Es muss ja nicht jeder sofort ein Meister werden“, schätzt die Lehrerin. „Aber wer früh anfängt, hat schon getestet, wie musikalisch es für ihn weitergehen kann.“ (mz)
Anmeldungen zu den Babykursen sind in der Musikschule unter Tel. 03464/34 21 10 oder direkt bei Irina Ehlis unter Tel. 0176/70 52 82 46 möglich.