Movie Star Sangerhausen Movie Star Sangerhausen: Diana Ehrhardt ist die Herrin der Filme

Sangerhausen - Der süße Duft von Popcorn liegt in der Luft, die klare Stimme von Diana Ehrhardt ebenfalls. „Wer möchte den Film noch sehen?“, fragt sie in die Traube aus Kindern mit ihren Eltern oder Großeltern, die vor dem Tresen im Kino Sangerhausen steht. Es ist Ferienzeit und bereits kurz nach halb zwölf werden Popcorn, Nachos und diverse Softdrinks in Kinderhände gereicht, die Augen leuchten.
Im Herbst beginnt die Kino-Saison erst richtig
Seit fünf Jahren schon leitet Diana Ehrhardt das Kino in Sangerhausen und sie weiß: Jetzt beginnt die Saison erst so richtig. „Klar, im Herbst und vor allem Winter kommen mehr Besucher“, sagt sie. „Der besucherstärkste Tag ist der 27. Dezember.“
Aber auch an diesem Donnerstag ist das Treiben bunt. „Die Pfefferkörner“, „The Lego Ninjago Movie“ und „Happy Family“ werden gezeigt. Die Filme kommen entweder per Festplatte oder mittlerweile auch via Satellit ins Kino. „Dafür haben wir eine große Satellitenschüssel auf dem Dach“, sagt die 46-Jährige. „Die klassischen Filmrollen gibt es leider schon lange nicht mehr.“ Die leidigen Filmrisse fallen damit natürlich weg. Allerdings, „bei einem Stromausfall hätten auch wir Probleme“, gibt sie zu.
Sangerhäuser Kino hat viele Stammgäste, manche kommen sogar jede Woche
Als sie vor fünf Jahren das Kino in Sangerhausen übernahm, ahnte sie nur ungefähr, was auf sie zukommen würde. „Das erste halbe Jahr war ziemlich hart“, so Ehrhardt. „Man ist ein bisschen Mädchen für alles.“ Bestimmte Filme müsse man spielen, sagt sie. Dafür sorge nicht zuletzt der Inhaber, der mehrere Kinos betreibt.
„Mit ihm sprechen wir uns allerdings ab. Denn manchmal haben einige ältere Gäste besondere Wünsche, denen wir versuchen, nachzukommen“, so Ehrhardt. So gingen französische Filme in Sangerhausen ziemlich gut, sagt sie. „Generell haben wir viele Stammgäste, einige kommen sogar einmal pro Woche.“
Und dann können sie zumeist auch neue Filme sehen, denn zwei bis drei neue werden pro Woche ins Sortiment aufgenommen, insgesamt pegelt sich die Zahl der Filme zumeist bei circa zwölf ein.
„Honig im Kopf“ lief besonders gut im Kino Sangerhausen
„Einige Tage oder manchmal Wochen vorher weiß ich, welche Filme bei uns gezeigt werden“, sagt sie. Abhängig ist dies von der Popularität der einzelnen Streifen. „Wenn Filme gut laufen, behalten wir sie natürlich drin.“ „Honig im Kopf“ sei beispielsweise einer gewesen, der viel länger gezeigt wurde als erwartet. „Das war in den fünf Jahren mit die größte Überraschung, der lief sechs Monate.“
Der Durchschnitt läge bei sechs Wochen, ergänzt sie. „Aber auch ich habe den Film bestimmt vier Mal gesehen“, sagt sie und lacht. Beruflich allerdings nicht. „Ich gehe nur in der Freizeit ins Kino, ich habe hier, glaube ich, die wenigsten Filme von allen Mitarbeitern geschaut“, sagt sie.
Ihre sieben Mitarbeiter und sie müssten genau Bescheid wissen, welche Filme mit welchen Inhalten im Kino laufen, betont sie. „Wir bekommen Zeitschriften, sehen Trailer oder informieren uns anderweitig“, sagt Ehrhardt. Viele Gäste kämen auch aus der Umgebung, aus Thüringen oder Eisleben, fügt sie an.
Eine Sache gibt es jedoch, die sie an ihrem Job ärgert. „Es entsteht ziemlich viel Müll, der zum Teil auch in den Kinos liegenbleibt“, sagt sie. (mz)