1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Motorradausfahrt in Sangerhausen: Motorradausfahrt in Sangerhausen: Frank "Sancho" George verrät ob es weitergeht

Motorradausfahrt in Sangerhausen Motorradausfahrt in Sangerhausen: Frank "Sancho" George verrät ob es weitergeht

Von Ralf Kandel 02.05.2018, 07:34
Organisationschef Sancho persönlich gibt die Startzettel aus.
Organisationschef Sancho persönlich gibt die Startzettel aus. Ralf Kandel

Sangerhausen - Hunderte, vielleicht sogar alles in allem weit mehr als tausend Menschen an den Straßenrändern. Jubel, Beifall, anfeuernde Rufe sind zu hören. Selbst Plakate sind zu sehen.

Nein, es handelt sich nicht um einen alten Film über die Friedensfahrt, der an diesem 1. Mai läuft. Erst recht nicht um eine Demonstration am Kampftag der Arbeiter. Das, was die Leute auf die Straßen lockt, ist die Jubiläums-Ausfahrt für Motorräder, Trikes, Mopeds und andere Gefährte, die am Dienstagmorgen in Sangerhausen gestartet ist. Gut 1.750 Fahrzeuge, schätzt Frank George, nehmen daran teil.

Organisator„Sancho“: „1998 sind wir das erste Mal losgefahren“

George, hierzulande besser bekannt als „Sancho“ , ist derjenige, der das Ganze im wahrsten Sinn des Wortes ins Rollen gebracht hat. Vor 20 Jahren war das. „1998 sind wir das erste Mal losgefahren. Damals waren wir 17 Leutchen. Nur ein Jahr später dann schon 280“, erinnert er sich an die Anfangszeiten.

Das, was auf die erste Fahrt zum Kyffhäuser folgte, kann sich sehen lassen. Jahr für Jahr gewann die Tour an Popularität, stieg die Zahl der Mitfahrer. Längst sei es „die größte Motorradausfahrt hierzulande“, sagt Sancho voller Stolz. Und lässt nicht unerwähnt, dass die Ausfahrt mittlerweile auch ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor ist: „Wir füllen den Hotels die Zimmer und machen mächtig Reklame für Sangerhausen.“

Dabei: Routine ist die Ausfahrt für ihn noch immer nicht. Schließlich steckt eine Menge Arbeit dahinter, alles zu organisieren. Und ein bisschen Glück auch. Schließlich muss auch das Wetter mitspielen. „Die letzten Tage vor der Ausfahrt bin ich unheimlich nervös. Aber am 1. Mai scheint dann die Sonne. Ich bin eben doch der Wettergott“, lacht er.

Organisator lobt Zusammenarbeit mit Polizei

Warum Sancho sich diesen selbst auferlegten Stress überhaupt antut? Wieder lacht er, dann antwortet er doch etwas nachdenklich. „Das frage ich mich manchmal auch. Oft hatte ich die Schnauze gestrichen voll. So viel Aufwand, so viel Bürokratie. Ich habe manchmal ans Aufhören gedacht. Aber dann doch weiter gemacht.“

Weitermachen. Das ist das Stichwort. Was ist aus der Ankündigung geworden, die 20. Fahrt könnte die letzte ihrer Art sein? Sancho antwortet schnell. „Dieses Jahr hat alles ohne Probleme geklappt. Dann ist das alles eine ganz andere Sache. Ich mache weiter“, verkündet er.

Und hat noch ein Extralob parat: „Die Zusammenarbeit mit der Polizei hat wieder perfekt geklappt. “ Gelbe, gar rote Ampeln? Kein Problem, der Tross der Zwei-, Drei und Vierräder hat immer freie Fahrt. Bis nach Benneckenstein. Vorbei an den jubelnden Fans - und an Plakaten. „Ihr hupt - wir trinken“, ist in Höhe Forsthaus Schwiederschwende zu lesen. Fast schon Volksfestcharakter hat das Ganze. „Das ist schon eine coole Sache“, findet zum Beispiel Philipp Stepanek. Der 23-jährige Hallenser ist zum ersten Mal mit seinem Bike bei der Ausfahrt dabei und hellauf begeistert. Auch Claudia Hörning aus Gorsleben ist begeistert. „Faszinierend“ findet sie das alles.

George hofft derweil, dass auch im Jahr 2019 und in weiterer Zukunft alles klappt wie immer. „Ich wünsche mir, dass es wieder keine gravierenden Unfälle gibt“, sagt er nur. Und verabschiedet sich auf die Jubiläums-Tour. (mz)

Tausende fuhren am 1. Mai mit.
Tausende fuhren am 1. Mai mit.
Ralf Kandel