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Möglicher Verkauf der Ifa Möglicher Verkauf der Ifa: Was wird dann aus Investition in neuer Mifa-Halle?

Von Frank SchedwilL 15.06.2018, 11:15
Blick in die noch leere Werkhalle der ehemaligen MIFA in Sangerhausen. Hier soll eigentlich der Automobilzulieferer Ifa einziehen.
Blick in die noch leere Werkhalle der ehemaligen MIFA in Sangerhausen. Hier soll eigentlich der Automobilzulieferer Ifa einziehen. Maik Schumann

Sangerhausen - Kommt die von der Ifa-Gruppe zugesagte Investition in der neuen Halle an der Südharzautobahn zustande? Die Sangerhäuser Stadtverwaltung hofft jedenfalls darauf, dass es bei den Plänen bleibt - selbst wenn der Gelenkwellenhersteller verkauft werden sollte.

Nach Medienberichten hat die Eigentümerfamilie von Nathusius die Investmentbank Rothschild damit beauftragt, einen Käufer für die Firma zu suchen. Ifa-Rotorion in Haldensleben ist der größte Autozulieferer im Land. Die Gruppe beschäftigt 3.200 Mitarbeiter, davon 2.000 in Sachsen-Anhalt.

Ifa will ein Drittel der neuen Mifa-Halle nutzen

„Mir liegen derzeit auch keine anderweitigen Informationen des Unternehmens vor“, sagt Oberbürgermeister Sven Strauß (SPD) auf Anfrage. Er betont: „Die Nutzung der derzeit leeren Halle ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit, auch für die Eigentümerfamilie von Nathusius. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es uns mit Unterstützung der Standortmarketing-Gesellschaft gelingen wird, hier eine Lösung zu finden.“

Ifa habe ohnehin nur ein Drittel des knapp 33.000 Quadratmeter großen Gebäudes nutzen wollen. Für die Stadt hätte eine Ansiedlung von produzierendem Gewerbe in der Halle den Vorteil, dass sie auch wieder Fördermittel vom Land für die Erschließung des Industrieareals erhalten könnte. Denn mit der Insolvenz der Mifa seien die Förderungen eingefroren worden und Arbeiten auf der Strecke geblieben.

Sangerhausen wartet auf 1,5 Millionen Euro Fördermittel

Es müssten noch Straßen und die in der Baugenehmigung verankerte Hamsterzuchtstation gebaut werden. Auf etwa 1,5 Millionen Euro zugesagte Fördermittel warte die Stadt bislang vergebens. Strauß: „Eine schnellstmögliche Ansiedlung von weiteren Firmen in dem Gebiet wäre deshalb hilfreich.“

Ifa-Rotorion hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt einen Teil der Halle mieten zu wollen. Dort sollen Teile für eine neue Produktionslinie in Haldensleben vorgefertigt werden. Geplant seien 80 neue Arbeitsplätze. Dafür wollte die Firma in Sangerhausen und am Stammsitz in Haldensleben 110 Millionen Euro investieren.

Ifa äußert sich aktuell nicht zu Plänen in Sangerhausen

Im April hieß es, dass sich die Ansiedlung verzögern werde. An der Investition und den geplanten Arbeitsplätzen ändere sich jedoch nichts, betonte Ifa-Sprecherin Berit Lenze damals. Aktuell war von der Ifa-Gruppe keine Stellungnahme zu bekommen.

Ifa-Gründer Heinrich von Nathusius, der zwischenzeitlich Geschäftsführer der Mifa war, hatte aufgrund von Klagen des Mifa-Insolvenzverwalters und der Landesinvestitionsbank gegen ihn angekündigt, nicht mehr im Land investieren zu wollen. „Ich werde auch allen anderen raten, das nicht zu tun“, sagte er. (mz)