Modehaus Meyer Modehaus Meyer: Dritte Generation am Steuer
Klostermansfeld/MZ. - Das Modehaus Meyer in Klostermansfeld ist mehr als ein Geschäft: Es ist eine Institution. Selbst als das Geschäft an der Ecke Chaussee-/Grabenstraße zu DDR-Zeiten der Handelsorganisation (HO) gehörte, gingen die Kunden zu "Meyers", nicht zur HO.
Die heutige Inhaberin Gudrun Meyer und ihr Ehemann Peter sind mittlerweile die dritte Generation, die das Textilgeschäft durch die Höhen und Tiefen der Konjunktur führen. Offen ist, ob auch eine vierte Generation ins Geschäft einsteigen wird. "Ich weiß nicht, ob sich einer unserer Söhne dazu entschließen wird", erzählt die 57-jährige Inhaberin. Aber sie "will noch eine ganze Weile im Geschäft bleiben, weil es mir Spaß macht".
Angefangen hatte alles, als Peter Meyers Großvater Aloys 1889 zunächst ein Geschäft in Klostermansfeld und später das Kaufhaus eröffnete. Noch heute erzählt der Enkel, dass sein Vorfahre ein guter Geschäftsmann war. Denn Aloys baute das Kaufhaus an einem strategisch günstigen Punkt. "Die Bergleute aus dem Schlafhaus in der Grabenstraße mussten auf dem Weg zum Schacht alle am Kaufhaus vorbei", so der Enkel.
Meyers haben nach der Wende nicht nur das Haus umfassend saniert, sondern nach konjunkturellen Wechseln jetzt auch das Sortiment gefunden, das ihre Kunden wollen. "Damen- und Herrenmode für mittleres und älteres Publikum in einer ordentlichen Preisklasse", bringt es Peter Meyer auf den Punkt. Da ist es kein Zufall, dass Meyers Hosen von Meyer anbieten. Die nämlich stellt ein Cousin in Westdeutschland her. Meyers legen aber nicht nur Wert auf die Hosen aus der Verwandtschaft, sondern auf die Beratung ihrer Kunden. "Wir müssen etwas bieten, das große Kaufhäuser nicht bieten können", so Gudrun Meyer. Und dazu gehöre die individuelle Bedienung in aller Ruhe. Und Anzüge für Männer, bei denen Hose und Jackett unterschiedliche Größen haben, fügt Peter Meyer hinzu.