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Mittags in Sangerhausen Mittags in Sangerhausen: Mirko Rickmann belebt den "Lindenkrug" in Lengefeld neu

Von Frank Schedwill 10.08.2018, 14:18
Mirko Rickmann in seiner neuen Küche in Lengefeld.
Mirko Rickmann in seiner neuen Küche in Lengefeld. Ralf Kandel

Lengefeld - Anderthalb Jahre standen die Räume des früheren „Lindenkrugs“ in Lengefeld leer, jetzt zieht wieder Leben ein: Mirko Rickmann hat die frühere Gaststätte an der Hauptdurchgangsstraße des Sangerhäuser Ortsteil gekauft. Mit viel Eigenleistung, Hilfe von Freunden und Bekannten sowie ortsansässiger Firmen wurde die Gaststätte im vergangenen Vierteljahr umgebaut.

„Bis auf Tische und Stühle ist alles neu“, sagt der 43-jährige gelernte Koch. Vor 13 Jahren hatte es Rickmann der Liebe wegen von Wolgast, dem Tor zur Insel Usedom, an der Ostsee, nach Lengefeld in den Südharz verschlagen. Er war als Küchenchef im Burghof auf dem Kyffhäuser tätig und hat danach fünfeinhalb Jahre lang die Kantine in der Kreisverwaltung betrieben.

Rickmann will sich von früherer Dorfkneipe in Lengefeld absetzen

„Die finanziellen Bedingungen dort sind aber leider immer schlechter geworden“, sagt Rickmann. Deshalb habe er die Kantine vor kurzem abgegeben. Der 43-Jährige will nun mit dem Partyservice außerhalb der Sangerhäuser Kernstadt ganz neu starten.Bewusst setzt er sich dabei etwas von der früheren Dorfkneipe ab.

Denn Rickmann bietet dort vor allem ein Mittagsangebot an. In Lengefeld wird es zwischen 12 und 13.30 Uhr hauptsächlich Hausmannkost geben. Gerichte, wie er sie gemeinsam mit seiner Frau Ivette und seiner Schwiegermutter Bärbel Jüttner auch in der Kantine im Landratsamt gekocht hat. „Wir haben immer zwei Essen zur Auswahl und ich koche das, was mir selbst am besten schmeckt“, sagt der Küchenchef. „Einen Braten mit Kartoffeln, Rotkohl und Soße“, nennt er ein Beispiel. „Wir wollen kein Schickimicki machen und das Rad nicht neu erfinden.“

Den Lieferservice will Rickmann auch in Lengefeld beibehalten

Außerdem behält er seinen Lieferservice bei. Das Essen kann bei Rickmann telefonisch oder auch auf seiner Facebookseite bestellt werden. Die etwa 50 Stammkunden, die er bisher hatte, will er mit seinem Kleintransporter weiter versorgen, nun aus Lengefeld.

Außerdem rechnet der 43-Jährige damit, dass viele Klein- und Einzelunternehmer aus dem Ort und der Umgebung bei ihm zum Mittagessen kommen werden. „In vielen kleinen Gemeinden gibt es ja überhaupt keine Gaststätten mehr“, sagt er. Zweites Standbein seiner Firma sollen Themenabende und Familienfeiern werden: Rickmann plant beispielsweise Skat- oder Eisbeinabende.

Lindenkrug öffnet wieder - Einwohner in Lengefeld freuen sich über den Treffpunkt

Der „Lindenkrug“ soll aber auch für Familienfeiern, Vereins- und Klassentreffen oder ähnliche Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Platz ist reichlich. Der neugestaltete Gastraum fasst bis zu 40 Leute.

Einwohner des Ortes freuen sich über das neue Angebot: So ein Treffpunkt habe Lengefeld lange gefehlt. „Wir wussten beispielsweise nie, wo wir nach der Kirmes hingehen sollten.“ Vorstellen kann sich Rickmann aber auch, seine Räume abends zu öffnen. „Das hängt von der Nachfrage ab“, sagt er. „Wenn die da ist, warum nicht?“ (mz)