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Mit Traumnote zum Gesellenbrief

Von STEFFI ROHLAND 25.02.2009, 17:43

SANGERHAUSEN/MZ. - Nach dreieinhalb Jahren Lehrzeit erhielten die Lehrlinge der Innungen Metallbau / Konstruktionstechnik und Elektro ihre Abschlusszeugnisse und Gesellenbriefe. Erstmals hat dabei nach vielen Jahren wieder ein Lehrling die bestmögliche Abschlussnote erreicht: Andreas Feuchte absolvierte seine Ausbildung in König's Schmiede zum Metallbauer und Konstruktionstechniker mit der Gesamtnote 1.

Dieses Ergebnis machte auch den Vorsitzenden der Prüfungskommission der Metallbauer, Schmiedemeister Siegfried König, besonders stolz und glücklich. "Heute ist der Tag der Wahrheit", sagte er bei der Übergabe des Gesellenbriefes an seinen Enkel. Andreas Feuchte wird nach Abschluss des Zivildienstes im DRK-Pflegeheim "Kyffhäuserblick" eine Meisterausbildung aufnehmen.

"Zuvor kann er sich aber ein Preisgeld verdienen", sagte Petra Kurch, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft. Zusammen mit Sebastian König, der seine Prüfungen mit der Note 2 abschloss, besteht für ihn die Möglichkeit der Teilnahme am Leistungswettbewerb der Handwerkskammern.

Damit sie auf ihrem weiteren Lebensweg immer wissen, was die Stunde geschlagen hat, erhielten sie von der Handwerkskammer als besondere Auszeichnung jeweils eine Uhr. Elf mittelständische Unternehmen der Region haben elf jungen Männern eine Chance zur Ausbildung gegeben. Zehn haben die Chance genutzt und wurden in der feierlichen Veranstaltung vor geöffneter Innungslade bei brennender Kerze freigesprochen.

Wie Ines Storch, Leiterin der Berufsbildenden Schulen, in ihrer Festrede sagte, sollen sie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt nutzen, um Erfahrungen zu sammeln. Außerdem sagte sie: "Auch in Zukunft hört das Lernen nicht auf. Bleiben Sie fachlich am Ball."

Mit dieser Freisprechung ging auch eine Ära zu Ende: Siegfried König gab sein Amt als Vorsitzender der Prüfungskommission der Metallbauer / Konstruktionstechniker ab. Innungsobermeister Dieter Gremmer dankte dem 72-jährigen Schmiedemeister, der sein Amt nach der Wende angetreten hatte.

Sein Wunsch, dem Enkel den Gesellenbrief zu überreichen, hatte sich nun erfüllt und war ein schöner Abschluss. Petra Kurch lobte Siegfried Königs "ruhige und besonnene Art". Weiterhin sagte sie: "Er wird nun aus der ersten Reihe zurücktreten, aber uns weiterhin unterstützen. Er hat es auch nicht versäumt, einen Nachfolger heranzuziehen." Amtsnachfolger wird sein Schwiegersohn, Bernd Feuchte, sein.