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Bestürzung unter den Akteuren Mit gestrickten Stoffen verzierter Baum in Sangerhausen angezündet

Von Roman Fürst Aktualisiert: 29.4.2021, 11:40
Der angezündete Baum in Sangerhausen
Der angezündete Baum in Sangerhausen (Foto: Maik Schumann)

Sangerhausen

Anfang April hatte eine Frauengruppe in der Sangerhäuser Innenstadt selbst gestrickte Stoffe an mehrere Bäume und Lichtmasten angebracht. Die Aktion stand unter dem Motto „Buntes Sangerhausen“ und sollte die Stadt in Zeiten der Corona-Pandemie etwas farbenfroher gestalten. Nun wurde in der Nacht von Sonntag zu Montag ein mit diesen gestrickten Stoffen umhüllter Baumstamm von Unbekannten angezündet. Der Baum steht in der Grauengasse. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen, verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte.

Die Sangerhäuserin Sandra Lorenz, die gemeinsam mit vier weiteren Mitstreiterinnen an der Aktion „Buntes Sangerhausen“ beteiligt war, ist entsetzt darüber, dass der Baum in Brand gesteckt wurde. „Ich konnte es nicht fassen, als ich davon hörte. Wer macht denn so etwas?“, so Lorenz. Auch die Anwohner seien durch den Brand in Gefahr gebracht worden. Es sei sehr traurig, dass jemand zu so etwas fähig ist.

So sah der Baum vorher aus
So sah der Baum vorher aus
(Foto: Maik Schumann)

„An dem Baum hingen einige der schönsten Stücke der Strick- und Häkelarbeiten“

Zudem sei es schade um die selbst gestrickten Stoffe, die an dem Baum angebracht worden seien. „An dem Baum hingen einige der schönsten Stücke der Strick- und Häkelarbeiten. Die ganze Arbeit ist nun umsonst gewesen. Das ist natürlich sehr ärgerlich“, sagt Lorenz. Alleine an einem Einzelteil stricke man etwa drei bis vier Stunden. Mehrere solcher Einzelteile seien dann bei der Aktion an den Baumstämmen zusammengenäht worden.

„Ich hoffe, dass wenigstens die bestrickten Bäume in der Innenstadt verschont bleiben“, so Lorenz. An anderen Orten habe man bereits die selbst gestrickten Stoffe vorsichtshalber von den Bäumen abgenommen. „Wir sind verunsichert. Nach dieser Erfahrung haben wir zunächst keine weiteren Aktionen dieser Art geplant“, sagt Lorenz. Wenn überhaupt, wolle sie sich künftig eher Innendekorationen widmen. (mz/Roman Fürst)