Mit dem Echolot den «unreinen Vögeln» dicht auf den Fersen

SANGERHAUSEN/MZ/SRO. - So konnte man sie noch gut bei der Jagd nach Insekten beobachten. Zusätzlich machte ein so genannter "Bat-Detektor" die Ultraschalllaute der Fledermäuse hörbar. Die für menschliche Ohren nicht hörbaren Töne sind das Geheimnis, weshalb die Fledermäuse kurz vor einem Hindernis ausweichen. "Das war den Menschen im Mittelalter unheimlich", sagte Lutz Seeber. "So wurden die Tiere dem Teufel zugeschrieben und wenn man ihrer habhaft werden konnte, tötete man sie.

Ganz anders dagegen in Asien. Im chinesischen ist die Fledermaus ein Glückssymbol. Die Bezeichnung FU bedeutet ebenso Glück, wie Fledermaus."

Für viele Besucher war es auch neu, dass die einzigen flugfähigen Säugetiere bereits im "Alten Testament" benannt sind; allerdings bezeichnete man die Tiere mit dem Mäusefell als "unreine Vögel". Höhepunkt der Verteufelung dieser nützlichen Tiere waren natürlich die Dracula-Geschichten, in denen die Fledermäuse als blutrünstige Räuber dargestellt werden.

Mit solchen Informationsveranstaltungen wollen die Mitglieder der Ökologiestation mit solchen überholten Geschichten aufräumen. Ihre Aufklärung geht dabei über die Lebensweise bis hin zum Schutz der Tiere. "Wir haben einen richtig guten Abend erwischt", stellte Lutz Seeber erfreut fest. Tatsächlich jagten im Laufe der Beobachtungszeit rund 20 Fledermäuse unterschiedlicher Arten über dem Teich.

Das freute auch Alexander Weber (14), der mit seiner Mutter Katharina Ebert-Weber zur Beobachtung auf das Gelände des Jugend- und Schulbauernhofes in Othal gekommen war.

Er gehörte an diesem Abend zu den Kindern, die mit Taschenlampe und Bat-Detektor die Tiere über dem Wasser orteten. "Das macht Spaß und ist interessant", war auch die Meinung von Konstantin Hochheim (7) aus Allstedt.

Erstmals hatte auch Gina-Maria Busch aus Allstedt die Gelegenheit, Fledermäuse zu beobachten. Ganz aus der Nähe gab es allerdings nur die präparierten Tiere, wie eine Zwergfledermaus, zu sehen. Aber auch daran war zu erkennen, dass die nur wenige Gramm leichten Tierchen nicht wie angenommen schwarz, sondern unterschiedlich braun gefärbtes Fell haben.