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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Noro-Viren im Landkreis auf Vormarsch

Von KARL-HEINZ KLARNER 05.03.2009, 16:08
Bauchschmerzen zählen zu den Symptomen, die bei einer Infektion mit Noroviren auftreten können.
Bauchschmerzen zählen zu den Symptomen, die bei einer Infektion mit Noroviren auftreten können. DPA Lizenz

SANGERHAUSEN/MZ. - Nach Angaben des Gesundheitsamtes der Kreisverwaltung wurden in den ersten beiden Monaten 246 Patienten mit dem meldepflichtigen Virus infiziert, das über Körperkontakt und Nahrungsmittel übertragen wird. Es löst Erbrechen und Durchfall aus.

Der überwiegende Teil sei im Altkreis Sangerhausen erkrankt. Betroffen davon sind unter anderem fünf Altenheime und eine Kindertagesstätte, sagte Amtsleiterin Dorothea Bellstedt. Auch in der Helios-Klinik in Sangerhausen sind elf Patienten auf zwei Stationen betroffen, bestätigte Sprecherin Andrea Mühlbauer. Die Erkrankten seien isoliert und vorbeugende hygienische Maßnahmen ergriffen worden. Dies bringe auch mehr Sicherheit für weiter mögliche Patienten-Besuche auf den Stationen.

"Diese Erkrankungen haben im Winter ihren saisonalen Gipfel", warnte Amtsärztin Bellstedt jedoch vor Panikmache. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren 227 Fälle in den ersten beiden Monaten gemeldet worden. Wie berichtet, war im März 2008 eine komplette Station im Sangerhäuser Krankenhaus isoliert und eine Besuchersperre für das Haus verhängt worden.

Zur Vorbeugung rät Bellstedt unter anderem, Händeschütteln zur Begrüßung zu unterlassen. Wen das Virus ereilt habe, der solle unbedingt viel trinken. Der Flüssigkeitsverlust sei die größte Gefahr. Ferner müsse Wert auf persönliche Hygiene gelegt werden. Dazu zählt das Händewaschen.

Noro-Viren sind winzige Krankheitserreger. Zu den üblichen Beschwerden zählen plötzliche starke Übelkeit, starkes Erbrechen, Bauchkrämpfe, Durchfall und Kreislaufbeschwerden. Ein Abklingen der Symptome erfolgt nach etwa zwölf bis 72 Stunden, die Ansteckungsgefahr bleibt für ungefähr eine Woche bestehen. Einen direkten Schutz gegen das Virus, wie zum Beispiel eine Impfung, gibt es nicht. Eine besondere Gefahr stellt die Infektion für Säuglinge, Kleinkinder, alte und geschwächte Menschen dar, da es zu einer starken Belastung für das Herz-Kreislauf-System kommt.